Unter dem Motto "Wert-voll: unbezahlbar oder unersetzlich?" öffnen am Sonntag, 14. September 2025, bundesweit wieder zahlreiche Denkmale ihre Türen. Allein in Dresden sind es – koordiniert vom Amt für Kultur und Denkmalschutz – 66 teils sonst nicht geöffnete Denkmale und zehn spezielle Führungen, die sich an diesem Tag erleben lassen. Das Programm 2025 erstreckt sich auf über 7.000 Jahre Siedlungsgeschichte und kann in Privathäusern, Schlössern und Profanbauten ebenso erlebt werden wie in Kirchen, auf Friedhöfen, in Gedenkstätten sowie in Industrie-, Technik- und Gartendenkmalen.

Eines der vielen Highlights zum Tag des offenen Denkmals ist die Führung im ehemaligen TuR Gebäude, das heute Siemens gehört. Foto: MeiDresden.deEines der vielen Highlights zum Tag des offenen Denkmals ist die Führung im ehemaligen TuR Gebäude, das heute Siemens gehört. Foto: MeiDresden.de

Der Fokus liegt in diesem Jahr auf den gesellschaftlichen, materiellen und ideellen Werten der Denkmalerhaltung, die weder in einer Bilanz noch im Steuerbescheid zu lesen sind. Sowohl historische Denkmale als auch persönliche Zeit- und Ortserfahrungen werden thematisiert, präsentiert und geehrt. Im Mittelpunkt stehen die Geschichten derer, die sich leidenschaftlich für Denkmale einsetzen, diese nutzen, pflegen und erhalten.

Eine aufschlussreiche Führung gibt es auch in der Gohliser Windmühle. Foto: MeiDresden.deEine aufschlussreiche Führung gibt es auch in der Gohliser Windmühle. Foto: MeiDresden.de

Programm zum Erleben und Mitmachen – auch für die Jugend
Schauen und vor allem Mitmachen, eigene Talente entdecken sind Anliegen des Programms: zahlreiche Angebote richten sich besonders an Kinder und Jugendliche, so in der Auferstehungskirche Dresden-Plauen, am Archaeo‐Pfad im Dresdner Südwesten, im DenkRaum Sophienkirche, zum Straßenfest am Ernemannbau, in der Gedenkstätte Bautzner Straße, rund um den Bahnhof Klotzsche. Musik ergänzt an zahlreichen Orten das Programm und lädt zum Verweilen ein, darunter in der Christuskirche Dresden-Klotzsche, in der Garnisonkirche St. Martin, in der Waldschänke Hellerau und im Lingnerschloss. Literaturfans finden im Schloss Albrechtsberg Passendes. Zahlreiche Restauratoren, Handwerker und Architekten erläutern anschaulich ihre Projekte wie die Briesnitzer Kirche, das Gymnasium Dresden-Cotta, das Landesamt für Denkmalpflege/Ständehaus, die Versöhnungskirche Dresden-Striesen und einen Vierseithof im Schönfelder Hochland. Technische und Industriedenkmale sind erlebbar: Gohliser Windmühle, Zschoner Mühle, Personendampfer Diesbar, erstmalig die Montagehalle des ehemaligen Transformatoren- und Röntgenwerkes. Vorträge und Führungen ergänzen das Programm. Im Berufsschulzentrum „Prof. Dr. Zeigner“ stellen Teilnehmer des Pegasus-Programms ihr adoptiertes Denkmal, einen Erlwein-Bau, vor.

Eines der vielen Gebäude,welches am Tag des Denkmals öffnet ,ist die Alte Kirche in Briesnitz. Foto:MeiDresden.deEines der vielen Gebäude,welches am Tag des Denkmals öffnet ,ist die Alte Kirche in Briesnitz. Foto:MeiDresden.de

Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch: „Mein besonderer Dank gilt dem Engagement, der Kreativität und Zusammenarbeit der Denkmaleigentümer, Vereine, Verbände, Kirchen, Bürgerinitiativen sowie haupt- und ehrenamtlichen Denkmalpfleger, ohne die ein solcher Aktionstag nicht realisierbar wäre. Denkmalschutz und Denkmalpflege sind nicht Lasten, sondern Verantwortung für unser kulturelles Erbe und Spiegel unserer regionalen Identität. Ich freue mich auf die Begegnungen am Tag des offenen Denkmals 2025 und insbesondere auf die Eröffnung des sanierten Ostflügels im Festspielhaus Hellerau.“

Das vollständige Programm mit praktischen Informationen zu allen geöffneten Denkmalen und ihrer Barrierefreiheit ist unter www.dresden.de/denkmaltag abrufbar. Die teilnehmenden Denkmale sind zusätzlich im digitalen Themenstadtplan verlinkt. Die gedruckte Programmbroschüre ist an 300 öffentlichen Auslagestellen sowie im Stadtforum, im Neuen Rathaus am Dr.-Külz‐Ring, im Kulturrathaus auf der Königstraße und in der Zentralbibliothek im Kulturpalast erhältlich.

Die ehemalige Garnisonskirche St. Martin an der Stauffenbergallee im Dresdner Norden öffnet ebenfalls ihre Tore für spannende Einblicke. Foto:MeiDresden.deDie ehemalige Garnisonskirche St. Martin an der Stauffenbergallee im Dresdner Norden öffnet ebenfalls ihre Tore für spannende Einblicke. Foto:MeiDresden.de

Informationen zum Motto
Was macht Denkmale eigentlich so wertvoll? Wirklich in Zahlen messbar ist nur der Materialwert eines Denkmals. Der besondere Wert eines Denkmals als authentisches und unwiederbringliches Zeugnis der Geschichte und der Kultur früherer Generationen, ihrer Handwerkskunst, ihrer technischen Möglichkeiten und ihres Weltbildes ruht jedoch in seiner erhaltenen Originalsubstanz. Wertvoll sind nicht nur spezielle Bauweisen und Details, herausragende städtebauliche oder gartengestalterische Lösungen oder historische Farbfassungen, die zum Teil versteckt über Jahrhunderte auf ihre Entdeckung warteten. Ein besonderes öffentliches Interesse aufgrund ehemaliger Nutzungen und Nutzer oder die Anwendung spezieller, heute kaum noch gebräuchlicher, Handwerkstechniken oder Materialzusammensetzungen können ebenso den Wert eines Denkmals begründen wie die vielfältigen Geschichten der Menschen, die sich leidenschaftlich für den Erhalt der Denkmale einsetzen. Originale Substanz zu bewahren, schließt eine Ertüchtigung von Denkmalen für Gegenwart und Zukunft nicht aus. Gefragt sind kreative Ideen für einen behutsamen Umgang mit dem kostbaren Bestand.


Und warum ist dies so wichtig für uns alle? Denkmale sind Wissensquell und stiften Identität, sie verorten uns – und zukünftige Generationen – in Geschichte und Gegenwart. Historische Bausubstanz hat bewiesen und beweist, dass sie ein enormes Zukunftspotenzial mitbringt. Wenn wir es gemeinsam ermöglichen, wird sie in Zukunft auch eine Rolle spielen.

Quelle: Landeshauptstadt Dresden