Bis Ende 2024 beherbergte das Palitzsch-Museum als Teil des städtischen Museumsverbundes eine Sammlung historischer Handwebstühle, die auch regelmäßig von einer aktiven Webgruppe genutzt und gepflegt wurde. Nachdem dieses Angebot durch die Jugendkunstschule Dresden personell bedingt auslief, konnte nun eine alternative Lösung zur Fortführung der Web-Werkstatt in Form einer Leihgabe der Handwebstühle gefunden werden. Neue Heimat ist das Museum Hofmühle Dresden in der Bienertmühle in Altplauen. Eingebunden in die Dauerausstellung können die Handwebstühle dort betrachtet und ausprobiert werden.

Handweberei, © Museum Hofmühle DresdenHandweberei, © Museum Hofmühle Dresden

Kulturbürgermeisterin Annekatrin Klepsch: „Es freut mich, dass mit dem Museum Hofmühle Dresden ein neuer, bestens geeigneter Ort für die Sammlung und vor allem weitere Nutzung der Handwebstühle gefunden wurde. Dieses Handwerk wird am Leben erhalten, indem an den historischen Webstühlen praxisnah gelernt und gearbeitet werden kann. Ich danke dem Museum Hofmühle Dresden für seine Bereitschaft, die Sammlung aufzunehmen und zu pflegen.“

Das Museum Hofmühle Dresden wird die historische Technik nicht nur präsentieren, sondern durch aktive und regelmäßige Nutzung wirksam pflegen und funktionsfähig erhalten. Eine Webgruppe unter der fachlichen Leitung von Paramentikerin und Textildesignerin Maria Selle hat regen Zulauf. Mitglieder und Interessierte können sich wöchentlich dienstags unter anderem an mehreren Flach-, Hoch- und Tischwebstühlen mit diesem schönen, kreativen und anspruchsvollen Handwerk befassen.


Uta Hoffmann vom Kuratorium der Stiftung Hofmühle Dresden: „Seit seiner Eröffnung 2005 setzt das Museum Hofmühle Dresden mit seiner Arbeit hauptsächlich auf Eigeninitiative. Wir freuen uns, dass es auf diese Weise gelungen ist, der historischen Handweberei Sichtbarkeit zu erhalten und neues Leben zu geben."

Hintergrund:
Die ältesten Webstühle wurden um 1920 in Chemnitz hergestellt. Im Jahr 1936 gründete die spätere Landesobermeisterin Maria Conrad ihre Webwerkstatt in der Christianstraße nahe des Dresdner Hauptbahnhofs und führte diese bis 1971. Anschließend übernahm Webmeisterin Marianne Gatsch den Handwerksbetrieb für weitere 20 Jahre. Nach Ankauf der kompletten Werkstattausstattung durch die Technischen Sammlungen Dresden im Jahr 1993 hatte diese über 30 Jahre hinweg im Palitzschhof ihr museales Zuhause.

Weitere Informationen: http://bienertmuehle.com/hier-sind-taetig/museum-und-weberei/

Quelle: Landeshauptstadt Dresden