Am Montag nahm die Dresdner Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen den nunmehr 60. Wasserspeicher in Betrieb - gemeinsam mit Dr. Peter Skyba (Gießkannenheld:innen Dresden) und Dr. Florian Reißmann (Mitglied des Kirchenvorstandes der Laurentiuskirchgemeinde Dresden-Neustadt). Die 2023 entstandene Initiative Gießkannenheld:innen Dresden stellt interessierten Gießgruppen in und um Dresden unentgeltlich 1.000 Liter-Wassertanks zur Verfügung, mit denen Straßenbäume und Stadtgrün gegossen wird. Die Füllung der Tanks erfolgt mit dem Regenwasser der angeschlossenen Dachflächen.
Eva Jähnigen, Bürgermeisterin für Umwelt, Klima, Recht und Ordnung der Landeshauptstadt Dresden (links) und Davida Bäcker, Vertreterin der Pfadfinder:innen der Weinbergskirche Dresden-Trachenberge Foto: Stadtentwässerung Dresden GmbH
Anlässlich der Übergabe freut sich Eva Jähnigen: „Die Gießkannenheld:innen Dresden sind für mich ein Vorzeigebeispiel dafür, wie wir ganz pragmatisch mit den Herausforderungen des Klimawandels umgehen und gleichzeitig unsere Stadt lebenswerter machen können. Als die Initiatoren vor zwei Jahren mit ihrer Idee auf mich zukamen, habe ich sehr gern die Schirmherrschaft übernommen. Gemeinsam mit dem Amt für Schulen und dem Eigenbetrieb Kindertagesstätten konnten wir Starthilfe leisten und kurzfristig Standorte für die ersten 35 Wassertanks finden. Seitdem hat die Aktion eine wunderbare Eigendynamik entwickelt: Heute, nach gerade einmal zwei Jahren, stellen wir bereits den 60. Tank auf – bis Ende des Jahres sollen es sogar 75 sein. Besonders freue ich mich, dass die Initiative so viele verschiedene Gruppen erreicht: Neben Schulen und Kindergärten beteiligen sich auch Kirchgemeinden – wie wir es heute erleben –, Unternehmen, Wohnungsgesellschaften, private Hausgemeinschaften und Sportvereine. Allen diesen Gießgruppen gilt mein herzlicher Dank für ihr Engagement, das unseren Bäumen zusätzlich zu den städtischen Maßnahmen zugutekommt. Stellvertretend für die vielen Menschen, die mitmachen und Verantwortung übernehmen, überreiche ich heute den Akteuren von Gießkannenheld:innen Dresden eine goldene Gießkanne.“
Die Kirchgemeinde besitzt auf ihrem Areal an der Weinbergskirche in Trachenberge mitten in der Stadt eine grüne Oase mit Bäumen und neu angelegter Bepflanzung. Die Arbeiten, die vom Stadtbezirksbeirat Pieschen, dem Sächsischen Umweltministerium und dem Sächsisches Staatsministerium für Wissenschaft, Kultur und Tourismus unterstützt wurden, werden in den kommenden Wochen abgeschlossen.
Der Kirchenvorstand Dr. Florian Reißmann sagte zur Übergabe: „Ich freue mich außerordentlich über den Behälter, der uns hilft, die neu gepflanzten Bäume und Sträucher auch in Trockenzeiten mit gesammeltem Regenwasser zu gießen. Wir sammeln zwar bereits seit mehreren Jahren das anfallende Niederschlagswasser und versickern es auf dem Gelände, aber mit dem Behälter können wir es noch zielgerichteter den bereits gepflanzten und auch noch zu pflanzenden Bäumen zukommen lassen. Unsere Pfadfinderinnen und Pfadfinder, die sich regelmäßig auf dem Gelände treffen, werden die Gemeinde dabei tatkräftig unterstützen. Insofern zeigt dieses Beispiel einmal mehr, wie viele Akteure gemeinsam etwas erreichen können. Dafür bin ich im Namen der Kirchgemeinde allen unterstützenden Personen und Institutionen sehr dankbar."
Dr. Florian Reißmann, Mitglied des Kirchenvorstandes Weinbergskirche Dresden-Trachenberge, Ralf Strothteicher, Technischer Geschäftsführer der Stadtentwässerung Dresden GmbH, Eva Jähnigen, Bürgermeisterin für Umwelt, Klima, Recht und Ordnung der Landeshauptstadt Dresden, Dr. Peter Skyba, Gießkannenheld:innen Dresden, Tom Umbreit, Geschäftsführer Umweltzentrum Dresden, • Davida Bäcker, Vertreterin der Pfadfinder:innen der Weinbergskirche Dresden-Trachenberge (v.l.) Foto: Stadtentwässerung Dresden GmbH
„Wegen des extrem trockenen Frühlings benötigen Bäume und Pflanzen früher als in vergangenen Jahren regelmäßige Bewässerung“, sagte Dr. Peter Skyba (Gießkannenheld:innen Dresden). „Gerade in Europa schreitet der Klimawandel besonders schnell voran. Ein Temperaturrekord jagt den nächsten und schon im vergangenen Jahr wurde eine globale Erwärmung von 1,5 Grad Celsius gegenüber der vorindustriellen Zeit gemessen. Dabei sind es gerade die Bäume, die die Luftqualität erhöhen und die Umgebung deutlich abkühlen und so die Lebens- und Arbeitsbedingungen in der Stadt mess- und spürbar verbessern. Damit die Bäume diesen Beitrag zur Lebensqualität im Klimawandel auch künftig leisten können, benötigen sie zunehmend Hilfe in Form von Wasser.
Die nun aufgestellten Wasserspeicher sind ein wichtiger Baustein, um kostbares Trinkwasser einzusparen und Regenwasser zur Bewässerung einzusetzen. Wir merken, dass immer mehr Dresdnerinnen und Dresdner einen Blick für die Probleme der Stadtnatur haben und bei Trockenheit zur Gießkanne greifen wollen. Deshalb freuen wir uns, mit dem Wassercontainer das tolle Engagement der Kirchgemeinde der Weinbergskirche Dresden-Trachenberge unterstützen zu können. Viele Gemeindemitglieder setzen sich hier bereits länger für die Pflanzung, Pflege und Bewässerung des Stadtgrüns ein und werden das Wasser aus der Zisterne zum Gießen verwenden.“
Die Dresdner Initiative Gießkannenheld:innen Dresden geht auf eine Idee aus dem Ruhrgebiet zurück, wo das Projekt bereits in vier Städten erfolgreich ist. Nach diesem Vorbild initiierte die Stadtentwässerung Dresden (SEDD) Gießkannenheld:innen auch in der sächsischen Landeshauptstadt und fand in der Initiative Dresden Gießt und dem Umweltzentrum Dresden e.V. kompetente Projektpartner. Die SEDD ermöglichte die Aufstellung der Behälter durch Spenden in Höhe von 50.000 Euro. Auch für die kommenden Monate stellt das Unternehmen Mittel bereit. Weitere Unterstützer sind herzlich willkommen.
Foto: Stadtentwässerung Dresden GmbH
Ralf Strothteicher, Technischer Geschäftsführer der Stadtentwässerung Dresden erklärte die Motive seines Unternehmens: „Extreme Niederschläge bringen die Kanalisation häufig an ihre Grenzen. Dadurch gelangt immer häufiger ungereinigtes Mischwasser durch Überläufe in die Gewässer.
Statt das wertvolle Regenwasser schnellstmöglich aus der Stadt zu leiten, sollten wir es zur Steigerung unserer Lebensqualität nutzen. Auch aus diesem Grund haben wir vor einigen Jahren gemeinsam mit den zuständigen Ämtern der Landeshauptstadt Dresden die Arbeitsgruppe Schwammstadt ins Leben gerufen.“
Quelle: Stadtentwässerung Dresden GmbH