Der Deutsche Tierschutzbund empfiehlt, Haustiere schon Wochen vor dem Jahreswechsel schrittweise und schonend auf die Geräuschkulisse der Silvesternacht vorzubereiten. So lösen die gezündeten Feuerwerkskörper bei vielen Tieren Angst und Panik aus. Der Verband gibt Tipps, wie Tierhaltende ihre Schützlinge auf die lautstarke Silvesternacht vorbereiten können und worauf an den Tagen rund um Silvester zu achten ist.

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„Hunde, Katzen und kleine Heimtiere haben empfindliche Sinnesorgane. Der unerwartete Lärm von Böllern, das grelle Blitzlichtgewitter von Feuerwerkskörpern und der dabei entstehende Rauch, lösen oftmals starke Angstreaktionen aus, die sich durch Zittern, Hecheln, Unruhe oder gar Fluchtversuche äußern können. Vor allem bei Hunden kann eine frühzeitige Vorbereitung auf die Silvesternacht dabei helfen, den Stress am Jahreswechsel zu verringern. Je früher man mit einem gezielten Training gegen die Angst vor lauten Geräuschen beginnt, umso besser“, sagt Dr. Moira Gerlach, Fachreferentin für Heimtiere beim Deutschen Tierschutzbund. Wenn nicht bereits im Welpen- bzw. Junghundealter schon geschehen, sollten Hunde behutsam schrittweise an laute Geräusche von Raketen und Böllern gewöhnt werden.

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Spezielle Geräusch-CDs oder Apps mit Feuerwerksgeräuschen, die in geringer Lautstärke abgespielt und langsam gesteigert werden, können dabei helfen, die Tiere zu desensibilisieren – durch die gleichzeitige Gabe von Futter oder einem gemeinsamen Spiel können die Geräusche zudem mit etwas Positivem verknüpft werden. Es ist wichtig, darauf zu achten, dass der Hund dabei immer entspannt bleibt. Wenn das Tier trotz Training sehr panisch während der Silvestertage ist, sollte mit einem Tierarzt rechtzeitig über die Gabe von Nahrungsergänzungsmitteln oder Medikamenten gesprochen werden. Medikamente sollten aber nur eingesetzt werden, wenn unbedingt nötig und sind kein Ersatz für ein gezieltes Geräuschtraining.

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Ruhige Atmosphäre schaffen
Da der Verkauf von Feuerwerkskörpern schon ein paar Tage vor Silvester startet, sollten Tierhalter auf eine möglichst ruhige Atmosphäre im Haus beziehungsweise der Wohnung achten. Beruhigende Hintergrundgeräusche, wie leise Musik oder ein laufender Fernseher, helfen, den Lärm von draußen zu übertönen. Zudem ist ein ruhiger Rückzugsort wichtig, damit sich die Tiere geborgen fühlen. Dieser Ort sollte möglichst abgeschirmt vom Lärm sein – ein mit Rollos abgedunkelter Raum, eine gemütliche Höhle oder eine offene Transportbox können hier gute Dienste leisten.
In bewohnter Umgebung muss jederzeit mit Böllern gerechnet werden, daher kann es hilfreich sein, Gassirunden in den nah gelegenen Wald zu verlegen und am Silvestertag frühzeitig mit dem Hund rauszugehen. Dabei ist es wichtig, den Hund keinesfalls frei laufen zu lassen, ihn am besten doppelt zu sichern – also am Halsband und am Geschirr – oder aber dem Tier ein spezielles Panikgeschirr anzuziehen.

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Freigängerkatzen sollten ebenfalls bereits kurz vor Silvester und auch möglichst in den Tagen danach in der Wohnung bleiben. Der Deutsche Tierschutzbund appelliert zudem an alle Menschen, im Sinne der Tiere auf private Feuerwerke zugunsten von organisierten, zentralen Feuerwerksshows zu verzichten. Seit 2022 macht sich der Verband gemeinsam mit der Deutschen Umwelthilfe in einem Aktionsbündnis dafür stark, zu Gunsten des Tierschutzes, aber auch aus Umweltschutz- und Sicherheitsgründen, eine unkontrollierte Böllerei an Silvester zu verbieten.

Quelle: Deutscher Tierschutzbund e.V.