Ab Ende Juni 2025 verstärkt die Dresdner Verkehrsbetriebe AG (DVB) wieder ihre Ticketkontrollen. Diese wurden zur Kontaktvermeidung mit Beginn der Corona-Pandemie 2019 reduziert. Im Zuge der Rückkehr von Fahrgästen in den ÖPNV – inzwischen nutzen sogar noch mehr Menschen Bus und Bahn als vor der Pandemie – werden die Fahrscheinkontrollen jetzt wieder intensiviert. Auch größere Kontrollen an Haltestellen sind geplant – die erste am 24. Juni. 

Fahrscheinkontrollen sollen nicht vorhersehbar sein

Alle Ticketkontrollen werden im Auftrag der DVB durch speziell geschulte Mitarbeiter der Sicherheitsfirma Götz durchgeführt. Bei größeren oder flächendeckenden Kontrollen gibt es Unterstützung durch weitere Sicherheitskräfte oder die Polizei. Im Durchschnitt soll jeder Fahrgast ein Mal pro Quartal kontrolliert werden, so ein interner Richtwert. Die Teams haben nahezu freie Hand, wann und wo sie kontrollieren. Lediglich Schwerpunkte werden zwischen DVB und den Kontrollteams abgestimmt. Das macht die Ticketkontrolle gewollt unvorhersehbar. Die Fahrausweisprüfer, so die korrekte Bezeichnung, sind künftig auch wieder mehr am Wochenende oder in den Abendstunden unterwegs.

Bus 62 Gerichtsstrasse  Foto: © MeiDresden.de/Mike SchillerBus 62 Gerichtsstrasse Foto: © MeiDresden.de/Mike Schiller

Schwarzfahren ist (immer noch) kein Kavaliersdelikt

Mit den verstärkten Ticketkontrollen folgt die DVB einer Forderung des Dresdner Stadtrates zur Sicherung der ihr zustehenden Einnahmen aus dem Ticketverkauf. Wie bundesweit allen größeren Verkehrsunternehmen gehen auch der DVB durch Schwarzfahrer jährlich Einnahmen in Millionenhöhe verloren. Die fehlenden Einnahmen müssen von den ehrlichen Fahrgästen über weiter steigende Tarife und einen Zuschuss aus der Stadtkasse ausgeglichen werden.

Zwar bleibt die Rate der in Dresden ertappten Schwarzfahrer mit 2,5 bis 3 Prozent seit Jahren stabil. Dennoch kommen bei nur 2,5 Prozent Schwarzfahrern unter den zuletzt 183 Millionen DVB-Fahrgästen hochgerechnet etwa 4,6 Millionen Fahrgäste zusammen, die 2024 ohne gültiges Ticket mitfuhren – ein enormer unternehmerischer und gesellschaftlicher Schaden. Nicht umsonst steht das Schwarzfahren als „Erschleichung von Leistungen“ bundesweit immer noch auf der Liste der Straftaten und ist kein Kavaliersdelikt.

Foto: © MeiDresden.de/Mike SchillerFoto: © MeiDresden.de/Mike Schiller

Suche nach notorischen Schwarzfahrern

Auch dank des Deutschlandtickets führen weiter steigende Fahrgastzahlen im ÖPNV bei gleichbleibender Rate automatisch zu mehr Schwarzfahrten und damit höheren Einnahmeausfällen. Dem soll Einhalt geboten werden. Bei den Kontrollen geht es aber nicht darum, sozial benachteiligte Menschen verstärkt ins Visier zu nehmen oder gar vor Gericht anzuklagen – für diese gibt es die trotz Preissteigerung immer noch günstigen Tickets über den Dresden-Pass. Vielmehr sollen die notorischen schwarzen Schafe aufgespürt und sanktioniert werden. Die DVB-Verantwortlichen sind sicher, dass sich der erhöhte Personalaufwand sehr schnell durch höhere Einnahmen amortisieren wird.

Quelle: Dresdner Verkehrsbetriebe AG