Dresdens Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen und SachsenEnergie-Vorstand Dr. Axel Cunow haben am Montag die erste Freiflächen-Solarthermieanlage im Dresdner Fernwärmenetz vorgestellt. Einzig mit der Energie der Sonne können die 140 Module in Dresden-Räcknitz jährlich 700 Megawattstunden Wärme in Form von heißem Wasser erzeugen. SachsenEnergie speist diese treibhausgasneutrale Fernwärme vor Ort in das Netz ein. Ein weiterer kleiner Baustein für die Ergrünung der Dresdner Fernwärme ist geschafft. Mit der Solarthermieanlage wird der Anteil der treibhausgasneutral erzeugten Wärme im Dresdner Fernwärmenetz erhöht.

Dresdens Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen und SachsenEnergie-Vorstand Dr. Axel Cunow haben heute, 16. Juni 2025,die erste Freiflächen-Solarthermieanlage im Dresdner Fernwärmenetz vorgestellt. Foto:ẞachsenEnergie AGDresdens Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen und SachsenEnergie-Vorstand Dr. Axel Cunow haben heute, 16. Juni 2025,die erste Freiflächen-Solarthermieanlage im Dresdner Fernwärmenetz vorgestellt. Foto:ẞachsenEnergie AG

Für die Sächsische Landeshauptstadt ist die Dekarbonisierung der Fernwärme Bestandteil des Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept. Umweltbürgermeisterin Eva Jähnigen erläutert: „Für die verlässliche Versorgung der Dresdner Bevölkerung ist die Fernwärme sehr wichtig. Unsere Wärmeplanung wird die Notwendigkeit zum Aus- und Umbau der Fernwärme aufzeigen und damit die Zielsetzungen des beschlossenen Integrierten Energie- und Klimaschutzkonzept von 2013 und dessen Fortschreibung weiter untersetzen. Die neue Solarthermieanlage ist dafür ein weiterer spannender Baustein, da sie auch zeigt, dass Klimaschutz und Denkmalschutz Hand in Hand gehen können – denn wir befinden uns hier in einer denkmalgeschützten Parkanlage in exponierter Lage im Elbtal. Die deshalb zuerst notwendige Überzeugungsarbeit zum Abbau von Bedenken hat sich gelohnt und es war gut, dass sich die SachsenEnergie auf die notwendige städtebauliche Integration der Anlage eingelassen hat. Mit den gewonnenen Erfahrungen kann die städtebauliche Integration weiterer Anlagen zur Nutzung erneuerbarer Energien für Strom- und Wärmeversorgung im Stadtgebiet gelingen.“

Laut Wärmeplanungsgesetz müssen Betreiber von Wärmenetzen bis 2030 mindestens 30 Prozent (und bis 2040 mindestens 80 Prozent) ihrer jährlichen Nettowärmeerzeugung aus erneuerbaren Energien speisen. Bis 2035 strebt es SachsenEnergie an, die gesamte Dresdner Fernwärme aus nicht fossilen, grünen Energiequellen zu generieren. SachsenEnergie-Vorstand Dr. Axel Cunow freut sich über den weiteren Schritt auf dem Dekarbonisierungspfad: „Mit der Solarthermieanlage fügt sich ein weiteres kleines Puzzleteil unseres Fahrplans in eine CO2-freie Zukunft. Stück für Stück werden wir unter dem Einsatz verschiedenster Technologien eine saubere Fernwärmeversorgung sicherstellen. Neben dieser Anlage kommen schon jetzt Großwärmepumpe und Elektrodenheizkessel zum Einsatz. Der durchgehende Betrieb der Wärmepumpen zur Nutzung der Abwärme der Hochleistungsrechner der TU Dresden steht kurz bevor und weitere Großwärmepumpen und Wärmespeicher sowie Elektrodenheizkessel sind in Planung. Ich schaue optimistisch auf unsere Klimaziele und freue mich sehr über das heutige Etappenziel.“

2020 hat SachsenEnergie mit der Planung der Solarthermieanlage begonnen. Das Projekt wird mit 1,15 Millionen Euro von der Nationalen Klimaschutzinitiative (NKI) gefördert. Insgesamt sind 2 Millionen Euro für die Realisierung notwendig. 

Grüne Wärme aus der Sonne: Solarthermieanlage in Dresden eingeweiht. Foto: SachsenEnergie AGGrüne Wärme aus der Sonne: Solarthermieanlage in Dresden eingeweiht. Foto: SachsenEnergie AG

So funktioniert Solarthermie zur Erzeugung von Fernwärme
Die Solarthermieanlage der SachsenEnergie steht auf dem 4.000 Quadratmeter großen Gelände des ehemaligen Trinkwasser-Hochbehälters neben dem Volkspark Räcknitz im Dresdner Süden. Sie hat eine Leistung von 1,1 Megawattpeak und besteht aus 140 Modulen. Durch Sonnenenergie werden die einzelnen Solarkollektoren und die mit Wasser gefüllten Kupferrohre auf 95 Grad Celsius erhitzt. Das heiße Wasser wird dann über eine unterirdische Leitung in das Fernwärmenetz der Stadt Dresden eingeleitet. Die Module der Anlage stehen auf einer Wildblumenwiese, die zusätzlich auch als Imkerfläche genutzt wird. „Die Sonne hilft hier nicht nur der Dresdner Fernwärme, sondern auch einer Vielzahl an Pflanzen und Tieren. Sogar Hasen fühlen sich auf der Wiese wohl und nutzen den Schatten unter den Modulen“, freut sich Dr. Axel Cunow vor Ort über die steigende Biodiversität.

Maßnahmen für grüne Fernwärme als entscheidender Baustein zur Klimaneutralität
Der Dekarbonisierungsplan der SachsenEnergie umfasst für Dresden insbesondere die Ergrünung der Fernwärme. Aktuell wird diese im Kraft-Wärme-Kopplungs-Verfahren bei der Erzeugung von Strom aus Erdgas in den Dresdner Kraftwerken erzeugt. Das Fernwärmenetz liefert für dicht besiedelte urbane Räume wie Dresden einen entscheidenden Dekarbonisierungsbeitrag, da verschiedene erneuerbare Energiequellen und Technologien in das Gesamtsystem integriert werden können und das volatile Stromsystems stabilisiert wird. Ende 2022 wurde das Innovationskraftwerk in Dresden-Reick in Betrieb genommen, welches durch den hohen Wirkungsgrad und moderne Abgasreinigungsanlagen im Vergleich zu herkömmlichen

Grüne Wärme aus der Sonne: Solarthermieanlage in Dresden eingeweiht. Foto: SachsenEnergie AGGrüne Wärme aus der Sonne: Solarthermieanlage in Dresden eingeweiht. Foto: SachsenEnergie AG

Gas-Kraftwerken 80.000 Tonnen Kohlendioxid weniger erzeugt. Außerdem kann dieses Kraftwerk flexibel volatile Energiequellen wie Solaranlagen oder Wärmepumpen integrieren. Schon jetzt kommt eine Großwärmepumpe zum Einsatz. Neben der heute eingeweihten Solarthermieanlage in Dresden-Räcknitz ist eine weitere konkrete Maßnahme auf dem Weg zur Klimaneutralität die künftige Abwärmenutzung des Rechenzentrums der TU Dresden, welche gemeinsam mit der Solarthermie gefördert wird.

Darüber hinaus plant SachsenEnergie mit Abwasser- und Flusswasserwärmepumpen die Restwärme des gereinigten Dresdner Abwassers und die natürliche Wärme der Elbe und der Weißeritz zu nutzen. Zur weiteren Optimierung und Flexibilisierung des Fernwärmenetzes, welches stetig ausgebaut wird, erweitert SachsenEnergie außerdem das Volumen an Großwärmespeichern deutlich, um erzeugte Wärmemengen zwischenzuspeichern. „Die geplante thermische Abfallverwertung im Dresdner Norden und der Einsatz von Wasserstoff in den Kraftwerken sind außerdem entscheidende Bausteine, um die CO2-Emmissionen zu neutralisieren. Dabei darf die Dekarbonisierung nicht zu Lasten von Versorgungssicherheit und Wirtschaftlichkeit erfolgen“, so Cunow abschließend.

Quelle: SachsenEnergie AG