Aufgrund wiederholter Funde der Asiatischen Tigermücke in der Äußeren Neustadt, haben die Landesuntersuchungsanstalt für das Gesundheits- und Veterinärwesen (LUA) und das Amt für Gesundheit und Prävention der Landeshauptstadt Dresden ein umfassendes Programm gestartet. Das beinhaltet verschiedene Maßnahmen zur Überwachung, Prävention und Bekämpfung in dem betroffenen Stadtteil. Anwohner können aktiv mitwirken, indem sie Brutstätten vermeiden, Präventionsmaßnahmen einhalten und Verdachtsfälle melden. Start ist am Montag, 11. August 2025.
Merkmale Tigermücke © APC AG
Mit der Durchführung des Programms wurde die Firma APC AG aus Nürnberg beauftragt. Sie verfügt über umfassende Expertise auf dem Gebiet der Schädlingsbekämpfung und ist bundesweit aktiv. Gemeinsam mit dem Amt für Gesundheit und Prävention werden die Bürgerinnen und Bürger des Stadtteils vorerst bis Oktober 2025 in persönlichen Gesprächen, per Post, E-Mail, über eine Website und Webinare über die Identifizierung von Brutstätten und wirksame Maßnahmen zur Prävention informiert.
Verdachtsfälle melden
Damit Ausbreitungsherde frühzeitig erkannt und schnell Gegenmaßnahmen getroffen werden können, sollten Tigermücken rasch an die LUA gemeldet werden – am besten mit einem gut belichteten, scharfen Foto und genauer Angabe des Fundortes. Dafür wurde die Mailadresse
Tigermücken erkennen
Die Asiatischen Tigermücke kann anhand einer Reihe charakteristischer Merkmale erkannt werden. Das sind:
• deutliche, kontrastreiche schwarz-weiße Musterung („fliegendes Zebra“)
• weißer Längsstreifen am Kopf und Rücken
• fünf weiße Streifen an den Hinterbeinen, das letzte Beinglied ist weiß
• durchsichtige Flügel
• Größe von drei bis acht Millimeter
Bei diesen Merkmalen kann eine Tigermücke ausgeschlossen werden:
• dunkelbraune Mücke mit braun-weiß gestreiften Beinen
• dunkle Flecken auf den Flügeln
• Mücke deutlich größer als ein Zentimeter
Tigermückenfallen werden aufgestellt
Um das Ausmaß der Population, die Verbreitung und sogenannte „Hotspots“ zu erfassen, stellt die APC AG ab Montag mehrere Tigermückenfallen (BG-GAT) in der Neustadt rund um die Tannenstraße auf. Die Fallen werden regelmäßig geleert und ausgewertet. Sie sind völlig ungefährlich für Mensch und Haustiere. Diese Erhebung trägt maßgeblich dazu bei, ein besseres Bild der Verbreitung der Tigermücke zu erhalten und geeignete Bekämpfungsmaßnahmen einzuleiten.
Mögliche Brutstätten beseitigen
Um die Etablierung von Tigermücken zu erschweren, sollten Anwohner alle möglichen Brutstätten in ihren Gärten und auf ihren Balkonen beseitigen und Gefäße regengeschützt lagern. Regentonnen und ähnliche Wasserauffangbehälter sollten mit einem Mückennetz oder einem dicht schließenden Deckel verschlossen werden. Ist eine Beseitigung oder eine Abdeckung potenzieller Brutstätten nicht möglich, erfolgt eine Behandlung mit dem biologischen Larvizid BTI (Bacillus thuringiensis israelensis). Dies wirkt spezifisch gegen die Larven der Tigermücke.
Weitere Informationen sind unter www.dresden.de/tigermuecke zu finden.
Hintergrund:
Die Asiatische Tigermücke (Aedes albopictus) ist eine invasive Stechmückenart und stammt ursprünglich aus Südostasien. 2007 wurde die Tigermücke erstmals in Deutschland nachgewiesen. Seither wurde sie in Thüringen, Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Baden-Württemberg, Bayern, Berlin, Hessen und seit Herbst 2024 auch in Sachsen gefunden. In Dresden wurde die Asiatische Tigermücke bis Juli 2025 siebenmal im Stadtteil Äußere Neustadt festgestellt.
Die Tigermücke ist sehr gut an menschliche Siedlungsräume angepasst und brütet in geringsten Wasseransammlungen aller Art wie Gießkannen, Pflanzenuntersetzern, Eimern, Spielzeugen, Vogeltränken, Plastikabdeckungen, Kinderplanschbecken und Regenrinnen. Im Laufe ihres Lebens legt ein Tigermückenweibchen zirka einhundert Eier ab, die sich je nach Temperatur bereits innerhalb einer Woche zu ausgewachsenen Mücken entwickeln können.
Die Tigermücke kann gefährliche Krankheitserreger wie Dengue-, Chikungunya-, Zika- oder West-Nil-Viren übertragen. Das Risiko eines Krankheitsausbruchs in Deutschland ist noch gering, es steigt jedoch mit hoher Reisetätigkeit, anhaltend hohen Temperaturen und der Tigermückendichte. Werden infizierte Reiserückkehrer von Tigermücken gestochen, ist eine Übertragung auf andere Personen auch in Deutschland möglich. In anderen europäischen Ländern, in denen sich die Tigermücke in den letzten Jahren angesiedelt und ausgebreitet hat, kommt es immer wieder zu Krankheitsübertragungen und -ausbrüchen. Reiserückkehrer aus tropischen Regionen sollten sich auch bis zu 14 Tagen nach Ankunft im Monitoringgebiet durch Schutzmaßnahmen schützen, um so eine eventuelle Übertragung von Krankheitserregern von Menschen auf Tigermücke zu vermeiden.
Quelle: Landeshauptstadt Dresden