Der Bund für Umwelt und Naturschutz (BUND) Landesverband Sachsen e. V. und der Staatsbetrieb Sachsenforst, Forstbezirk Leipzig laden zu einer Wildkatzenwanderung durch den Leipziger Auwald am Samstag, den 21. Juni 2025 ein. Gemeinsam mit dem Forstbezirksleiter Andreas Padberg, dem Revierförster Frank Dietel und der Wildkatzenexpertin Almut Gaisbauer können sich Interessierte auf die Spuren der Europäischen Wildkatze begeben und Wissenswertes über die scheue Raubkatze und den Leipziger Auwald als ihren Lebensraum erfahren.

Die Europäische Wildkatze galt lange Zeit in Sachsen als ausgestorben. Nur langsam kehrt sie in ihre alten Lebensräume im Freistaat zurück. Besonders wohl fühlt sie sich in strukturreichen Laub- und Mischwäldern. Totholz, Kronenwälle und umgestürzte Wurzelteller dienen als Verstecke. Auf angrenzenden Wiesen und Lichtungen findet sie ihre Hauptbeute: Mäuse. Von solchen wildkatzengerechten Wäldern profitieren auch andere Arten wie Bechsteinfledermaus, Mittelspecht und Haselmaus. Auch uns Menschen kommen naturnahe Wälder zugute – sie dienen zur Erholung, speichern CO2 und wirken dem Klimawandel entgegen. Im Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“, gefördert im Bundesprogramm Biologische Vielfalt, schafft und erhält der BUND Sachsen in Kooperation mit dem Staatsbetrieb Sachsenforst und weiteren Akteur:innen wildkatzengerechte Wälder.

Junge Wildkatzen      Foto: © Thomas Stephan / BUNDJunge Wildkatzen Foto: © Thomas Stephan / BUND

Der Leipziger Auwald mit seinen vielen Gewässerläufen und seiner dichten Vegetation bietet seit über zehn Jahren der ersten nachgewiesenen Wildkatzen-Population in Sachsen einen idealen Lebensraum. Seit mehreren Jahren arbeiten der BUND Sachsen und der Staatsbetrieb Sachsenforst, Forstbezirk Leipzig eng zusammen, um Maßnahmen zum Schutz der Wildkatze im Leipziger Auwald umzusetzen. Dazu gehören Pflegeeinsätze mit Freiwilligen an Waldrändern und Wiesen, ein gemeinsames Monitoring und Exkursionen für Interessierte.

Das Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ wird im Bundesprogramm Biologische Vielfalt durch das Bundesamt für Naturschutz mit Mitteln des Bundesministeriums für Umwelt, Klimaschutz, Naturschutz und nukleare Sicherheit gefördert.

 Foto: © Thomas Stephan / BUND Foto: © Thomas Stephan / BUND

In Sachsen wird die Maßnahme mit Mitteln des Staatsministeriums für Umwelt und Landwirtschaft gefördert. Diese Maßnahme wird mitfinanziert durch Steuermittel auf der Grundlange des vom Sächsischen Landtag beschlossenen Haushaltes.

Hintergrund:
Das sechsjährige Projekt „Wildkatzenwälder von morgen“ im Bundesprogramm Biologische Vielfalt setzen der BUND-Bundesverband, die BUNDJugend sowie die BUND-Landesverbände Baden-Württemberg, Bayern, Brandenburg, Hessen, Niedersachsen, Nordrhein-Westfalen, Saarland, Sachsen, Sachsen-Anhalt und Thüringen gemeinsam um. Ziel ist es durch geeignete Maßnahmen wildkatzengerechte Lebensräume zu schaffen und zu erhalten, damit sich die kleine Raubkatze weiter ausbreiten kann. Dabei steht die Wildkatze mit ihren hohen Bedürfnissen an den Lebensraum für viele weitere waldgebundene Arten – und nicht zuletzt sogar für uns Menschen. Denn wildkatzengerechte Wälder sind strukturreich und laubholzgeprägt und somit besser geschützt vor Stürmen und Austrocknung. Sie sind in der Lage Klimaextreme besser abzupuffern und daher eine Bereicherung für alle!

 Foto: © Thomas Stephan / BUND Foto: © Thomas Stephan / BUND

Wildkatzenwanderung durch den Leipziger Auwald

Samstag, den 21. Juni 2025 von 10:00 bis 12:30 Uhr

Treffpunkt:
Domholzschänke
Domholz 1
04435 Schkeuditz

Die Veranstaltung ist kostenfrei!

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Quelle: BUND Sachsen