(tpr) Am Sonntag, dem 18. Mai laden Museen weltweit im Rahmen des Internationalen Museumstages zu außergewöhnlichen Entdeckungen ein. Auch die Festung Königstein gewährt seltene Einblicke. Erstmals erhalten Besucher Zugang zu einem bislang verschlossenen, militärischen Bauwerk. Im Kriegslazarett, tief im Inneren der mächtigen Wehranlage verborgen, sollten im Ernstfall verwundete Soldaten, Offiziere und Gefangene medizinisch versorgt werden.
Wird zum Internationalen Museumstag einmalig geöffnet: das historische Kriegslazarett von 1893 auf der Festung Königstein. Foto: Matthias Hultsch
Der Komplex entstand von 1891 bis 1893 im Zuge des Ausbaus der Festung zum Sperrfort des Deutschen Reiches. 2000 Kubikmeter Felsen wurden dafür ausgesprengt. Es war der letzte unterirdisch errichtete Hohlbau auf dem Königstein. Genutzt wurde das Lazarett vermutlich einzig von der Roten Armee, als diese von 1945 bis 1949 das Kommando über die Festung Königstein übernahm. Wandzeichnungen aus der Zeit sind bis heute erhalten und ganz außergewöhnliche historische Zeugnisse.
Kalt und klamm sind die offenen, über einen langen Gang verbundenen Räume. Wie hätten Kranke vor 130 Jahren unter diesen Umständen Genesung gefunden? Wie wären sie versorgt worden? Mitglieder des Festungsvereins Königstein nehmen Interessierte am Museumstag mehrmals täglich zwischen 12 und 16 Uhr mit auf geführte Rundgänge durch die Anlage, beleuchten die historischen Hintergründe und lenken den Blick auf architektonische Besonderheiten.
Die Rundgänge sind im Festungseintrittspreis enthalten. Die Festung Königstein ist von 9 bis 18 Uhr geöffnet. www.festung-koenigstein.de.
Quelle:Festung Königstein