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Bereits am Freitag startete ein trilex zu einer Sonderfahrt zwischen den Bahnhöfen Liberec – Zittau – Varnsdorf – Jedlova – Rumburk – Ebersbach - Sebnitz.

Am Freitag, den 2. Dezember 2022 konnten aufmerksame Beobachter an den Bahnhöfen Liberec – Zittau – Varnsdorf – Jedlova – Rumburk – Ebersbach - Sebnitz einen orangefarbenen Triebwagen der trilex-Flotte ausmachen, der in den regulären Fahrplänen nicht zu finden ist. Bei der Fahrt durch die Grenzregionen zwischen Tschechien und Sachsen handelte es sich um eine Sonderfahrt mit insgesamt 85 Fahrgästen aus Politik, Verbänden, Branchenvertretern und interessierten Bürgerinnen und Bürgern aus beiden Ländern, die - inspiriert durch die Reise auch auf sonst nicht bedienten Routen wie der direkten Verbindung zwischen Ebersbach und Rumburk - in einen sehr lebendigen Dialog zu den weiteren Entwicklungs-perspektiven und Verbesserungspotenzialen des grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehrs traten. Auf der Strecke wurden immer wieder Zwischenstopps eingelegt, an denen Interessenten zu- oder austeigen konnten.

Ankunft in Rumburk mit Weiterfahrt nach Ebersbach  Foto: PR/trilexAnkunft in Rumburk mit Weiterfahrt nach Ebersbach Foto: PR/trilex

Organisiert wurde dieses rollende „Ideenlabor“ von der Initiative Öffentlicher Verkehr in der Dreiländerregion DE-CZ-PL, gefördert durch das Auswärtige Amt und durchgeführt in Kooperation mit dem Fahrgastverband PRO BAHN und der Länderbahn. "Das große Interesse an der Veranstaltung hat gezeigt, dass die Entwicklung des grenzüberschreitenden öffentlichen Verkehrs ein Thema ist, das viele Menschen in der Region umtreibt“, sind Moritz Filter und Matthias Böhm, die Organisatoren der Sonderfahrt an diesem Freitag und Teil der Initiative, fest überzeugt.

Bahnhof Jedlova - Vogelperspektive    Foto: PR/trilexBahnhof Jedlova - Vogelperspektive Foto: PR/trilex

Die Teilnehmer der Fahrt debattierten über die bereits bestehenden Verknüpfungsmöglichkeiten und Entwicklungspotentiale auf den Strecken und tauschten sich auch zu den aktuellen Problemen und Herausforderungen beim Ausbau grenzüberschreitender Verkehre in der Region aus, so z.B. die bisher fehlende Integration der trilex-Linie Liberec – Zittau – Varnsdorf – Seifhennersdorf in den Zittauer Nullknoten aufgrund des noch nicht durchgängigen Infrastrukturausbaus, der die grenzüberschreitenden Anschlussbeziehungen und Reisezeiten deutlich verbessern würde. Auch über die derzeit durchgeführte Machbarkeitsstudie einer Neubaustrecke zwischen Seifhennersdorf und Rumburk wurde berichtet.

„Die Idee, eine durchgehende Verbindung zwischen dem Agglomerationsraum Liberec-Zittau und dem Elbtal zu schaffen, ist grundsätzlich zu begrüßen“, meint Filter.Allerdings dürfe man nicht ausschließlich auf die Langfristperspektiven schauen, sondern müsse zunächst die existierenden Möglichkeiten ausschöpfen: „Unter Nutzung der in Betrieb befindlichen Strecke Rumburk – Ebersbach und der dortigen Verknüpfung mit der Regionalexpress-Linie Dresden – Zittau - Liberec wäre bereits heute die Realisierung einer solchen Verbindung möglich“, erklärt Moritz Filter im Anschluss an die Sonderfahrt im trilex. Berücksichtigt man die stetig zunehmenden grenzüberschreitenden Pendler- und Ausflugsverkehre, stellten auch die seit Jahren brach liegende Verbindung zwischen Varnsdorf und
Eibau sowie die momentan durch den Freistaat Sachsen untersuchte Reaktivierung der Strecke Ebersbach – Löbau absolut sinnvolle Netzergänzungen im SPNV dar.

nicht angefahrener Bahnhof Seifhennersdorf    Foto: PR/trilexnicht angefahrener Bahnhof Seifhennersdorf Foto: PR/trilex

Das Ziel, Entscheidungsträger aus Politik, Verbänden mit interessierten und betroffenen Bürgerinnen und Bürgern in einen konstruktiven Dialog zu führen, ist gelungen. „Während der Fahrt hat ein reger Austausch zwischen Fachleuten und den engagierten und interessierten Bürgerinnen und Bürgern stattgefunden. An den entsprechenden neuralgischen Punkten und Zwischenstationen ist klar geworden, welche konkreten Entwicklungsmöglichkeiten sich für die weitere Verbesserung der grenzüberschreitenden Verkehrsverbindungen bieten", so das Fazit des Veranstalters.

Zustieg der Teilnehmer in Ebersbach    Foto: PR/trilexZustieg der Teilnehmer in Ebersbach Foto: PR/trilex

Die Initiative Öffentlicher Verkehr in der Dreiländerregion DE-CZ-PL führt noch bis Ende des Jahres 2022 eine Befragung zu den Bedürfnissen und dem Nutzungsverhalten beim grenzüberschreitenden Verkehr unter den Bürgerinnen und Bürger in der Grenzregion durch, die im ersten Quartal des nächsten Jahres 2023 in einer Broschüre veröffentlicht werden soll. Die anonymisierte Umfrage ist unter https://survey.lamapoll.de/mobilita-trojzemi zu finden.

Quelle: Die Länderbahn/trilex