Logo von MeiDresden.de

Komfort beim Reisen spielt für viele eine wichtige Rolle, besonders Menschen mit Behinderung oder Mobilitätseinschränkung benötigen mehr Informationen um zu verreisen. Eine App soll helfen.

 


Komfort beim Reisen spielt für viele eine wichtige Rolle, besonders Menschen mit Behinderung oder Mobilitätseinschränkung benötigen mehr Informationen um zu verreisen oder einen Ausflug zu unternehmen. Wer z.B. auf den Rollstuhl angewiesen ist, muss genau wissen, wie die Wege beschaffen sind, ob der Rollstuhl auch durch die Tür passt oder ob eine geeignete Toilette vorhanden ist. Um Menschen mit Behinderung das Reisen zu ermöglichen und zu vereinfachen wurde das deutsch-tschechische Kooperationsprojekt „Reisen von Menschen mit Handicap / CESTOVÁNÍ HANDICAPOVANÝCH“ initiiert. Gemeinsam mit dem LEAD-Partner „Spolek pro cestování handicapovaných z.s.“ (Verein für das Reisen von Menschen mit Handicap) und der Zittauer Stadtentwicklungsgesellschaft mbH hat die Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien mbH (MGO) dieses Projekt umgesetzt.

Barrierefreie Route in Großschönau  Foto:  © Philipp HerfortBarrierefreie Route in Großschönau Foto: © Philipp Herfort

Zielstellung für das Projekt war es, 12 Erlebnisrouten (im Euro-Neiße-Raum und im Elbe-Labe-Raum) für Menschen mit Handicap zu erstellen und zusammen mit dem eigens dafür entwickelten Web-Portal und der mobilen App „Disway Trails“ Bekanntheit zu erlangen. Innerhalb des Projektes wurde ein grenzübergreifendes Kooperationsnetzwerk „Reisen ohne Barrieren“ gegründet, welches die Akteure unterschiedlicher Organisationen zusammenbringt, um Erfahrungen auszutauschen und komfortables Reisen für Menschen mit Handicap zu ermöglichen und zu verbessern.

„Für die Mitglieder des Disway-Vereins ist es wesentlich, dass es uns gelungen ist, aus eigener Kraft einen Beitrag zur Erfüllung der Vision vom barrierefreien Reisen zu leisten, die von den Behinderten selbst verwirklicht wird. Noch mehr freut es uns, dass wir zur Entwicklung der tschechischen und deutschen Regionen beitragen und damit der Öffentlichkeit, Unternehmern und Organisationen in den Bereichen Naturschutz und Kulturdenkmäler helfen,“ so M.Sc. Jana Panáčko Feixová, Präsidentin des Vereins und hauptverantwortliche Projektleiterin.

Innerhalb des Projektes wurden u. a. in verschiedenen Workshops die Grundlagen für die Routenplanung und Methodik zur Datenerhebung und Kartierung geschaffen. Geschulte Kartierungsteams machten sich auf den Weg, um die Routen zu begehen und mit so vielen Details wie möglich zu erfassen und zu vermessen. Entstanden sind letztendlich 17 barrierefreie Erlebnis- und Wanderrouten (basierend auf bestehenden Wegen). Die zum Teil grenzüberschreitenden Routen erstrecken sich von der Oberlausitz, der deutsch-tschechischen Grenzregion über die Böhmische Schweiz bis ins Riesengebirge. Die komfortablen Wege führen u.a. entlang malerischer Umgebindehäuser, zu den Zittauer Fastentüchern und ins Zittauer Gebirge, in das Dreiländereck, zum Kristýna See, durch das erholsame Khaaltal oder rund um Harrachov bis zur Elbequelle ins Riesengebirge.
Bildmontage Bildmontage
Die kostenlose App „Disway Trails“ mit den detaillierten Informationen und den genau gemessenen Daten steht jetzt für jeden in den Appstores bereit. Die App ist auf Deutsch, Tschechisch und Englisch erhältlich und ermöglicht den Nutzern anhand von geprüften Informationen zu entscheiden, ob dieser Ausflug für sie machbar ist.
„Reisen von Menschen mit Handicap“ ist ein wichtiges Pilotprojekt für die Region, denn es wurden nicht nur einzelne Punkte erfasst und aufgeführt, sondern jede Route stellt einen kompletten Ausflug dar mit vielen Sehenswürdigkeiten, Gastronomie und Sanitäranlagen. Dementsprechend wird es nun auch einer neuen Zielgruppe ermöglicht, die Vielfalt dieser schönen Regionen touristisch zu erleben.

Die wichtige Thematik der Barrierefreiheit ist sowohl in der Tourismusstrategie Sachsen 2025 als auch in der Destinationsstrategie Oberlausitz 2025 fest verankert. Dabei liegt der Fokus vor allem auf dem Ausbau barrierefreier Angebote. Die Arbeit am Projekt hat gezeigt, dass mehr Angebote nötig sind, vor allem Kulturreisen und Familienangebote müssen hier noch stärker in den Fokus rücken. Aber auch die touristischen Anbieter und Akteure sind angehalten weiter auf Barrierefreiheit zu achten und den Gast entsprechend zu informieren, denn alle können von komfortablen Angeboten profitieren.

„Barrierefreies Reisen heißt, komfortabel zu reisen. Diesen Mehrwert benötigen und schätzen nicht nur Menschen mit Handicap, sondern auch Familien mit Kindern oder ältere Menschen. Das Projekt zeigt auf, welche Möglichkeiten ohne Blick auf Landesgrenzen für Gäste bereits bestehen. Andererseits wissen wir, was es gemeinsam mit den Angebotsgestaltern noch zu tun gibt und möchten diese weiter zum Thema sensibilisieren,“ sagt Susanne Mannschott, Geschäftsführerin der Zittauer Stadtentwicklungsgesellschaft mbH.

Die MGO wird auch in Zukunft barrierefreies Reisen weiter vorantreiben und die Entwicklung von barrierefreien Angeboten unterstützen. So ist eine Fortsetzung des Projektes gewünscht und es besteht großes Interesse an einer weiteren Zusammenarbeit.

Das Projekt wurde durch die Europäische Union aus dem Europäischen Fond für regionale Entwicklung aus dem Kooperationsprogramm Freistaat Sachsen – Tschechische Republik 2014 – 2020 gefördert.

Weitere ausführliche Informationen finden Sie unter:

https://www.oberlausitz.com/barrierefrei-erleben
https://trails.disway.org/de
https://www.disway.cz/
https://www.stadtsanierung-zittau.de/tourismus/reisen-mit-handicap

Quelle: Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien mbH