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Mindestens 10.000 zusätzliche Sozialwohnungen müssen nach einer Analyse der Stadtverwaltung in den nächsten Jahren in Dresden entstehen.

 

Mindestens 10.000 zusätzliche Sozialwohnungen müssen nach einer Analyse der Stadtverwaltung in den nächsten Jahren in Dresden entstehen. Kann der soziale Wohnungsbau die Lücke schließen oder geht ihm die Puste aus? Dr. Kristin Klaudia Kaufmann, Dresdens Beigeordnete für Arbeit, Soziales, Gesundheit und Wohnen: „Wir stehen am Scheideweg. Steigende Baukosten, hohe Zinsen und zu geringe Fördermittel haben dem Wohnungsbau einen herben Dämpfer versetzt. Die Unsicherheit in der Branche ist groß. Viele Wohnungsunternehmen haben ihre Investitionen auf Eis gelegt. Wenn wir die Dinge weiter so laufen lassen wie sie sind, erlahmt der soziale Wohnungsneubau vollends. Viele Haushalte mit kleinem Einkommen haben es dann noch schwerer, eine erschwingliche Wohnung in Dresden zu finden. Das ist nicht unser Ziel. Wohnen soll für alle bezahlbar sein“, erklärt die Bürgermeisterin und spricht sich für eine Reform der staatlichen Förderung aus: „Wir brauchen eine zukunftsgewandte Förderpolitik, die nicht an starren Fördersätzen festhält, sondern mit einer verlässlichen Anteilsförderung Planbarkeit für Wohnungsbaubranche, Finanzwirtschaft und Verwaltung schafft. Das Förderinstrumentarium für den sozialen Wohnungsbau muss flexibel auf die Dynamik der Bau- und Finanzierungskosten reagieren und darf die dringend notwendige Energiewende nicht aus dem Blick verlieren. Die aktuelle Richtlinie der Landesregierung hinkt der Entwicklung weit hinterher. Eine Neujustierung der staatlichen Förderrichtlinie für gebundenen Mietwohnraum ist überfällig. Die Förderbremse muss jetzt gelöst werden.“

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Von der Unsicherheit der Wohnungsbaubranche bleibt auch die kommunale WiD Wohnen in Dresden GmbH & Co. KG nicht verschont. Aufgrund des starken Anstiegs der Bau- und Finanzierungskosten muss sie sämtliche Neubauprojekte, deren Bauphase noch nicht begonnen hat, auf Eis legen. Dadurch wird der Wohnungsbestand des städtischen Unternehmens von derzeit 817 Wohneinheiten bis Ende 2025 um lediglich 124 Wohnungen auf dann 941 Wohnungen anwachsen. Konkret wird die WiD folgende Neubauprojekte abschließen: Standort Fröbelstraße (62 Wohneinheiten, August 2023), Standort Schrammsteinstraße/Junghansstraße (20 Wohneinheiten, Ende 2023), Standort Carl-Zeiss-Straße/Dopplerstraße (13 Wohneinheiten, Mitte 2024), Standort Moritzburger Straße (29 Wohneinheiten, Mitte 2025).

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Hintergrund
Bezahlbarer Wohnraum ist in Dresden ein knappes Gut. Auf insgesamt 10.914 bezahlbare belegungsgebundene Wohnungen kann die Stadt zurückgreifen (Stand 31. Dezember 2022). Belegungsgebunden bedeutet: Die Stadt kann bei der Vermietung an einkommensschwächere Haushalte mit Wohnberechtigungsschein mitreden. Das Problem ist aber: Diese Wohnungen sind fast vollständig ausgelastet und der tatsächliche Bedarf ist weitaus größer.

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Quelle: Landeshauptstadt Dresden