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Mit einer Spende über 500 Euro bedankte sich die Golfanlage Ullersdorf nun für das ehrenamtliche Engagement. Für die Wildvogelauffangstation kommt das Geld wie gerufen.

 

Als im Sommer das Schwanenpaar in der Golfanlage Ullersdorf durch einen nicht angeleinten Hund getötet wurde, fanden die sechs verwaisten Jungschwäne in der Wildvogelauffangstation liebevolle Aufnahme. Inzwischen wurden sie aufgepäppelt und konnten ausgewildert werden. Mit einer Spende über 500 Euro bedankte sich die Golfanlage Ullersdorf nun für das ehrenamtliche Engagement. Für die Wildvogelauffangstation kommt das Geld wie gerufen, denn sie erhält kein Futtergeld mehr von der öffentlichen Hand. „Jedes Frühjahr brütet auf einem unserer Teiche ein Schwanenpaar“, erzählt Uwe Neumann, Geschäftsführer der Golfanlage. „Die Schwäne mögen diesen Teich, er liegt ruhig und hat zwei Inseln, um sich zurückzuziehen. Und eigentlich gibt es keine natürlichen Feinde, außer wenn ein Hund entgegen aller Regeln ohne Leine über den Golfplatz rennt.“

Ronja Fulsche -  Wildvogelauffangstation Foto: © MutschkeRonja Fulsche - Wildvogelauffangstation Foto: © Mutschke

Die Regeln für Hundehalter auf dem Golfplatz sind klar formuliert und auch auf der Webseite einsehbar. Gegen den unbekannten Hundehalter wurde Anzeige erstattet, leider ohne Erfolg.

Außer den Schwänen sind auf der Golfanlage viele weitere Vogelarten zu Hause – von A wie Amsel bis Z wie Zilpzalp reicht die Palette. Denn das 100 Hektar große Gelände besteht nicht nur aus den speziell für die Golfer gepflegten Rasenflächen, sondern bietet Tieren viel natur-nahen Lebensraum. Viermal pro Jahr lädt die Golfanlage zu geführten Rundgängen mit dem NABU ein.

„Bei einem Rundgang hat der NABU mal 26 Vogelarten identifiziert“, erzählt Uwe Neumann. „Auf dem Platz lebt sogar der scheue Neuntöter, Vogel des Jahres 2020. Um ihn anzusiedeln, haben unsere Greenkeeper extra Totholz aus Windbruch aufgeschichtet.“ Außerdem haben sie im Rahmen der Aktion „Genial sozial“ gemeinsam mit Schülern eine Futterstelle für die Rehe gebaut, die auf dem Golfplatz immer mal gesichtet werden. Auch Rehe, Dachse, Füchse und leider auch Wildschweine werden immer mal gesichtet.

Auch über die Fauna hinaus hat das Golfplatz-Team die Empfehlungen des NABU im Blick. So werden ausgewählte Wiesenflächen zu „Bienenweiden“ erklärt und vom Mähen verschont. Eine Streuobstwiese mit 30 Bäumen wurde angelegt und Insektenhotels sowie Nistkästen montiert. „Für weitere Nistkästen ist noch viel Platz – wer dem Golfplatz einen überlassen möchte, kann sich gerne melden“, so Uwe Neumann. All diese Maßnahmen sind auch Kriterien für das Gütesiegel „Golf und Natur“ des Deutschen Golf Verbandes. Die Golfanlage Ullersdorf trägt diese Auszeichnung in der Bronze-Kategorie seit vielen Jahren.

Wer die Flora und Fauna auf dem Golfplatz entdecken möchte, hat auch 2023 bei öffentlichen Führungen mit dem NABU die Gelegenheit. Sie sind für den 26. April, 17. Juni, 19. Juli und 9. September jeweils um 16.30 Uhr geplant. Alternativ kann man jederzeit den Rundweg um den Golfplatz herum nutzen oder auf der Terrasse des Restaurants „Zweite Heimat“ Platz nehmen und nach Tieren Ausschau halten. Zumindest die Stockenten-Familie kommt hier immer wieder vorbei.
Foto: © MutschkeFoto: © Mutschke

Hintergrund / Informationen zur Wildvogelauffangstation
Die Wildvogelauffangstation wird seit 2007 durch das Umweltzentrum Dresden e. V. betrieben. Bergung, medizinische Versorgung, Betreuung und Pflege von fast 1.000 tierischen Patienten kosten jährlich ca. 85.000 Euro. Ohne private Spenden wäre dies in den vergangen Jahren nicht möglich gewesen, decken die öffentlichen Mittel doch nicht einmal 50% der Kosten. Daher werden Spenden gebraucht, um Futtermittel zu kaufen oder um zum Beispiel aus dem Nest gefallene Turmfalken zu retten.

Leider gibt es keine Unterstützung für das notwendige Futter mehr, da mit der Nivellierung der Sächsischen Förderrichtlinie Tierschutz vom 14.7.22 (https://www.revosax.sachsen.de/vorschrift/19667#romII) nur noch Heimtiere und keine Wildtiere mehr förderfähig sind. Bisher erhielt die Wildvogelauffangstation pro Jahr 4000 - 6000 Euro.

„Unser Wildvögel fallen leider durch das Raster“, so Stationsleiterin Ronja Fulsche. „Daher freuen wir uns umso mehr über Spenden von Firmen oder Privatpersonen, jeder Euro hilft.“

Man kann auch eine Patenschaft über ausgewählte Tiere übernehmen – vielleicht als Geschenkidee zu Weihnachten. Ein Formular findet man auf der Webseite: https://www.uzdresden.de/en/projekte/artenschutz/wildvogelauffangstation/index.html


Kontoverbindung:
Umweltzentrum Dresden IBAN: DE68 8505 0300 3120 1358 00 / BIC: OSDDDE81XXX Verwendungszweck: Spende Vogelstation + Postadresse

Quelle: PR Mutschke