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Die Rödertalbienen erwischten in Nürtingen einen gebrauchten Tag, bei dem kein Mannschaftsteil überzeugte.


Die Rödertalbienen erwischten in Nürtingen einen gebrauchten Tag, bei dem kein Mannschaftsteil überzeugte. Nach einer völlig desolaten Vorstellung in der ersten Hälfte war der HCR im zweiten Durchgang um Schadensbegrenzung bemüht. Die TG Nürtingen ließ jedoch nichts anbrennen und siegte souverän mit 31:20 (16:4). Der Kader von Cheftrainerin Maike Daniels war im Vergleich zur Vorwoche noch weiter ausgedünnt. Saskia Nühse, Jasmin Eckart und Lara Tauchmann fehlten ohnehin verletzungsbedingt. Neben Leonie Meersteiner (Trainingsrückstand) und Victoria Hasselbusch (Krankheit) kam auch noch Sonia Siemko (Kniebeschwerden) auf die Verletztenliste.

Foto: © TG Nürtingen Foto: © TG Nürtingen
Die Gäste aus Ostsachsen hatten Anwurf und schienen überrascht. Die TG Nürtingen spielte die gleiche aggressive 5:1-Abwehrformation, wie es die Rödertalbienen sonst pflegen. Und der HCR hatte damit größere Schwierigkeiten als erwartet. Nach einem Ballgewinn spielte Leonie Dreizler (1 Tor) den Konter mustergültig zu Ende und netzte zum 1:0 für die Hausherrinnen ein. Im Gegenzug nutzte Julia Mauksch (5 Tore) den entstehenden Freiraum auf der Halbposition zum 1:1-Ausgleichstreffer. Die Nürtingerinnen zwangen die Gäste zu Ballverlusten, konterten sie gnadenlos aus und gingen mit 3:1 in Front. Lena Smolik (5 Tore) sorgte für die Antwort. Sie ging durch die gegnerische Abwehr und netzte zum 3:2-Anschluss ein. Kurz darauf nutzte Lara Steglich auf der Außenposition den Platz, den die 5:1-Abwehr der TGN ihr schenkte, zum 4:3. In der zwölften Minute fand Mauksch mit ihrem Pass Bo Dekker (1 Tor) im Zentrum.

Die Kreisläuferin setzte sich gegen den Mittelblock durch und stellte auf 5:4. Auf ein weiteres Tor warteten die mitgereisten Bienenfans, die wieder einmal alles aus ihren Trommeln herausholten, in der ersten Hälfte vergebens. Immer wieder rannten sich die Bienen in der agilen Deckung der Gastgeberinnen fest oder ließen die nötige Tiefe im Spiel vermissen. Auch im Rückzugsverhalten war der HCR meist den berühmten Schritt zu langsam. Den Nürtingerinnen genügte es, die Konter konsequent zu Ende spielen. Falls sie doch einmal gezwungen waren, über den Positionsangriff zu gehen, bekam die Bienen-Deckung oft nicht den nötigen Zugriff. So baute die TGN ihre Führung bis zum Halbzeitpfiff auf einen komfortablen 16:4-Vorsprung aus. HCR-Cheftrainerin Daniels versuchte viel und stellte ihre Mannschaft immer wieder um, doch es half nichts.

Zu Beginn der zweiten Halbzeit schienen die Bienen endlich wieder zu wissen, wo das Tor der Gegnerinnen steht. Nach dem 17:4 setzte Isabel Wolff (1 Tor) einen Freiwurf in den Winkel zum 17:5. Kurz darauf netzte Mauksch von der Außenposition ein. Durch zwei weitere Treffer von Fabienne Büch (2/1 Tore) verkürzte der HCR auf 18:8. Doch diese Phase sollte zunächst nicht lange anhalten. Nach dem 19:9 folgte ein 4:0-Lauf der Gastgeberinnen. Spätestens jetzt war die Hoffnung bei den Fans an ein kleines Bienen-Wunder verflogen. Allerdings ergab sich der HCR nicht restlos in sein Schicksal und kämpfte sich ebenfalls mit einem 4:0-Lauf noch einmal zurück: Zuerst netzte Mauksch ins leere Tor und in Überzahl von außen ein.

Dann brachte Smolik zwei weitere Treffer zum 26:16 unter. In den letzten zehn Minuten kam auch Lena Mailin Schorch zu ihrem Debüt im Bienentrikot, dass sie sich sicherlich anders gewünscht hätte. Es entwickelte sich noch einmal ein enger Schlagabtausch, der allerdings ohne jede Bedeutung war. Das letzte Tor des Spiels zum 31:20-Endstand verbuchte Alicja Pekala (3 Tore) für sich. So bleibt als Trostpflaster für die Bienen, dass sie wenigstens die zweite Halbzeit gewannen. Zur Wahrheit gehört aber auch, dass sie sich in der desolaten ersten Hälfte mit ihren eigenen Waffen schlagen ließen.

HCR-Trainerin Maike Daniels zum Spiel: „Wir haben heute erfahren, wie es ausgehen kann, wenn man im Angriff gegen eine offensiv-aggressive Deckung zu viele technische Fehler und Fehlabspiele macht. Es war so immens schwierig, überhaupt ins Spiel zu finden. Letztendlich haben 19 sehr schlechte Minuten von uns diesem Spiel eine Richtung gegeben, die wir kaum im Endergebnis korrigieren konnten. Der Mannschaft muss man aber deutlich zugutehalten, dass sie die zweite Halbzeit mit einer starken Moral gewonnen hat. Genau das gilt es mental für die kommenden Spiele mitzunehmen.“

Quelle: HCR