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Auf der Verbandsversammlung des VVO wurde beschlossen, die Leistungen im E-Netz Oberelbe für den Zeitraum ab Dezember 2026 bis Dezember 2040 an die DB Regio AG zu vergeben.

 

Auf der Verbandsversammlung des Verkehrsverbundes Oberelbe (VVO) wurde beschlossen, die Leistungen im E-Netz Oberelbe für den Zeitraum ab Dezember 2026 bis Dezember 2040 an die DB Regio AG zu vergeben. Zudem wird die bisherige Regionalbahn RB 31 als neue S-Bahn-Linie S 6 Dresden – Elsterwerda für den Zeitraum 2026 bis 2035 in das Netz Lausitz integriert. „Trotz eines, im Rahmen von Verhandlungen erzielten, wirtschaftlicheren Angebots ist die Finanzierung der Leistungen nur gesichert, wenn die Regionalisierungsmittel des Bundes weiter aufgestockt werden und diese durch den Freistaat Sachsen vollständig an die Verbünde weitergereicht werden“, betont der Vorsitzende des Zweckverbandes, Landrat Michael Geisler. Andernfalls wird der VVO verbundweit Abbestellungen von Leistungen vornehmen müssen.

Twindexx Vario   Foto: Deutsche Bahn AG/ Volker EmerslebenTwindexx Vario Foto: Deutsche Bahn AG/ Volker Emersleben

Das E-Netz Oberelbe umfasst die Strecke Dresden – Leipzig sowie die Linien von der Landeshauptstadt nach Cottbus und Hoyerswerda. Das Volumen umfasst jährlich 3,1 Millionen Zugkilometer, der Betriebsstart erfolgt im Dezember 2026. Ab Dezember 2035 erhöht sich durch die Integration der S-Bahn S 6 in das E-Netz das Volumen auf 3,9 Millionen Zugkilometer pro Jahr. Die Fahrgäste profitieren auf allen Linien von höheren Kapazitäten: Für die Linie Dresden – Leipzig ist der Einsatz von fünfteiligen, Doppelstock-Fahrzeugen vom Typ Twindexx Vario vorgesehen. Aufgrund eines separaten Fahrradwagens bieten die Triebwagen zudem die Möglichkeit, deutlich mehr Fahrräder mitzunehmen. Auf den Linien von Dresden nach Hoyerswerda und Cottbus werden vierteilige Fahrzeuge vom Typ Talent 2 eingesetzt, die häufiger als bisher in Doppeltraktion verkehren. Zugbegleiter auf allen Fahrten, kostenfreies WLAN und Steckdosen gehören ebenfalls zum Standard im Netz.

Typ Mireo    Foto: Deutsche Bahn AG/ Uwe MietheTyp Mireo Foto: Deutsche Bahn AG/ Uwe Miethe

Auf der S 6 werden neben diesen Fahrzeugen bis 2035 zusätzlich die im Netz Lausitz genutzten Triebwagen vom Typ Mireo eingesetzt, die über vergleichbare Komfortmerkmale verfügen. Zudem wird die Linie zukünftig ganztags im Stundentakt nach Elsterwerda fahren. Um die dramatisch gestiegenen Kosten aufgrund der Energiekrise sowie gestiegener Aufwendungen für das Personal auszugleichen, hat die Bundesregierung die Mittel zur Finanzierung des Nahverkehres an die Bundesländer, die sogenannten Regionalisierungsmittel, erhöht. „Der Freistaat Sachsen hat diese Gelder rasch an die Verbünde weitergeleitet“, erläutert Burkhard Ehlen, Geschäftsführer des VVO. „So konnte heute im Rahmen des beschlossenen Nachtragshaushalts die Verwendung der für den VVO vorgesehenen 35,3 Millionen Euro beschlossen werden.“ 16,6 Millionen Euro werden an die Landkreise Bautzen, Meißen und Sächsische Schweiz-Osterzgebirge sowie die Landeshauptstadt Dresden zur Unterstützung von Straßenbahn- und Buslinien weitergeleitet, 18,7 Millionen Euro werden zur Stabilisierung des Eisenbahnverkehrs verwendet.

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„Nun ist es wichtig, die Finanzlage dauerhaft zu stabilisieren, um das Angebot zumindest punktuell erweitern zu können“, betont Burkhard Ehlen. „Wir sehen mit Sorge, dass die Kapazitäten auf vielen wichtigen Bahnstrecken nicht mehr ausreichen, um die Vielzahl der durch das Deutschlandticket gewonnenen Fahrgäste sowie deren Fahrräder in einer angemessenen Qualität zu befördern.“ Landrat Michael Geisler ergänzt: „Wir erwarten vom Freistaat, dass er das Klimapaket und das Energiepaket der Regionalisierungsgesetz (RegG)- Mittel auch ab 2024 an die Zweckverbände weiterreicht. Außerdem muss das Ostpaket des RegG, dessen Mittel bisher angespart wurden, jetzt für den regionalen Eisenbahnverkehr eingesetzt werden.

Andernfalls droht für Sachsen eine Verkehrswende im Rückwärtsgang.“ Die Verbandsversammlung stellt fest, dass nach dem Deutschlandticket nun die Gestaltung eines Deutschlandangebots notwendig sei und fordert den Freistaat zur Unterstützung durch ausreichend Mittel auf. Die Neuvergabe des E-Netzes Oberelbe und die damit verbundene Ausweitung der Kapazitäten seien dazu wichtige Bausteine. Gleichwohl bereitet sich der VVO auf wirtschaftlich schwierige Zeiten vor: Im Frühjahr wurde beschlossen, für die Zeit ab 2025 verbundweit Kürzungen im Angebot zu prüfen, um den Haushalt dauerhaft zu sichern. Über die Ergebnisse und die Umsetzung wird die Verbandsversammlung auf ihrer Sitzung am Jahresende beraten.

Quelle: VVO