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Bonn. Wenn die Temperaturen sich dem Gefrierpunkt nähern beginnt für die meisten heimischen Tiere eine harte Zeit.

Wenn die Temperaturen sich dem Gefrierpunkt nähern und das Nahrungsangebot knapp wird, beginnt für die meisten heimischen Tiere eine harte Zeit. Um durch den Winter zu kommen, haben Amphibien ihre ganz eigene Strategie entwickelt. Welche, das wissen die Expertinnen und Experten von WetterOnline und dem Aquazoo Löbbecke Museum in Düsseldorf.

Schnee im Winter ist keine Selbstverständllichkeit. Schwankende Temperaturen stellen die Tierwelt jedoch vor Probleme. ©WetterOnline Schnee im Winter ist keine Selbstverständllichkeit. Schwankende Temperaturen stellen die Tierwelt jedoch vor Probleme. ©WetterOnline  

Jede auf ihre Art
Die Natur hat für alle Tierarten eine geeignete Strategie parat, mit der sie die Zeit bis zum Frühjahr überstehen. Manche fallen in einen tiefen Schlaf, andere ruhen, wieder andere lassen sich ein dickes Winterfell wachsen und haben gelernt, sich auf andere Nahrung umzustellen.

Gut geschlafen?
Eine besondere Form der Überwinterung ist die Winterstarre. Diese ist bei wechselwarmen Tieren wie Reptilien, Amphibien und Insekten anzutreffen. Fällt das Thermometer unter zehn Grad, wird die Körpertemperatur auf ein Minimum heruntergefahren. Die Körpertemperatur entspricht dann der Außentemperatur und die Tiere liegen wie erstarrt. Sie verbrauchen kaum Energie und können so ohne Nahrung überwintern. Diese nicht ganz risikofreie Strategie verfolgt auch der heimische Laubfrosch.

Wetterwechsel in der Winterzeit können tödlich sein
Sinkt das Thermometer also unter zehn Grad, tritt bei den Amphibien die Kältestarre ein. Ist es im Winter jedoch über einen längeren Zeitraum warm, wachen die Amphibien auf und werden wieder aktiv. Diese Aktivität verbraucht Energie. Da im Winter jedoch die Nahrungsinsekten fehlen, muss der im Herbst angefutterte Winterspeck angebrochen werden. Bei vielen Fröschen, Salamandern und Kröten reicht dieser dann nicht mehr bis zur Aufwachzeit im Frühjahr – die Tiere sterben. Björn Goldhausen, Pressesprecher und Meteorologe von WetterOnline: „Im Winter ist immer wieder mit schwankenden Temperaturen zu rechen. Ein ständiges Auf und Ab der Temperaturen stellt die Tiere allerdings vor große Probleme. Dies ist ein Grund mehr, dem Laubfrosch und anderen Amphibien das Überwintern im heimischen Garten zu erleichtern.“

Wenn der Winter Einzug hält, fällt der heimische Laubfrosch in eine Kältestarre. © Aquazoo Löbbecke MuseumWenn der Winter Einzug hält, fällt der heimische Laubfrosch in eine Kältestarre. © Aquazoo Löbbecke Museum

Überwinterungshilfe für den Laubfrosch
Wie das am besten funktioniert, erklärt Sandra Honigs, stellvertretende Direktorin und Kuratorin für den Landbereich im Aquazoo Löbbecke Museum Düsseldorf: „Laubfrösche verbergen sich gern in frostfreien natürlichen Hohlräumen wie Spalten und Höhlen in Bäumen oder zwischen Steinen, im Moos, aber auch in von Menschen gemachten Strukturen wie Gartenhäuschen.“ Um den heimischen Amphibien einen sicheren Überwinterungsort zu bieten, sollten also Holz- und Laubhaufen, sowie Hecken und gegebenenfalls efeubewachsene Wände im Garten erhalten bleiben. Für Amphibien ist also eine dauerhafte Kälte in einem sicheren frostfreien Versteck, das sie vor Beutegreifern und äußeren Störungen schützt, die beste Garantie, ab März in die neue Brutsaison starten zu können.

Quelle: WetterOnline