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Dresden/Gorbitz. Ein Wohnquartier im Wandel der letzten 30 Jahre und 40 Jahre nach der Grundsteinlegung


Mit umfangreicher finanzieller Unterstützung der Städtebauförderung hat auch der Stadtteil Gorbitz in den vergangenen drei Jahrzehnten den Kurs der Weiterentwicklung und Modernisierung hin zu einem zukunftsfähigen, sozial und ökologisch gestärkten Stadtraum eingeschlagen. Städtebauliche Defizite konnten abgebaut und spürbare Verbesserungen in der Wohn- und Lebensqualität erreicht werden. Hand in Hand haben die Landeshauptstadt Dresden und die Akteure vor Ort – von den Wohnungsunternehmen bis hin zu den Bewohnern selbst – wesentliche Impulse für die Stadterneuerung gesetzt. Bis 2025 ist Gorbitz Fördergebiet im Bund-Länder-Förderprogramm „Sozialer Zusammenhalt“ (ehemals „Soziale Stadt“).

Ein Stadtteil im Wandel - 40 Jahre Grundsteinlegung  Foto: MeiDresden.deEin Stadtteil im Wandel - 40 Jahre Grundsteinlegung Foto: MeiDresden.de

Geschichte
Am 21. August 1981 erfolgte die Grundsteinlegung für ein Bauvorhaben, das den Dresdner Westen tiefgreifend verändert hat – die Errichtung der Großwohnsiedlung Neu-Gorbitz. Auf den Fluren des ehemaligen Kammergutes Gorbitz sollte innerhalb weniger Jahre ein neuer Stadtteil aus dem Boden wachsen. Wohnblock um Wohnblock entstand das größte Neubaugebiet Dresdens, in dem am Ende der DDR etwa 35.000 Menschen lebten. Im wiedervereinigten Deutschland ergab sich mit Blick auf die weitere Entwicklung des noch jungen Stadtteils eine völlig neue Situation. In der öffentlichen Wahrnehmung erodierte das vormals positiv besetzte Bild der DDR-Neubaugebiete.

Nach der Wende – Aufnahme in die Städtebauförderung
Ab Mitte der 1990er Jahre erforderten die sich verschärfenden Problemlagen in den ostdeutschen Großwohnsiedlungen eine grundlegende Neuorientierung der Städtebauförderung. Die einst rasant gewachsenen Neubauquartiere suchten nun nach Lösungen im Umgang mit Schrumpfungsprozessen. Auch aus Gorbitz wanderten viele ab – vor allem einkommensstarke Bevölkerungsgruppen, darunter viele junge Familien. 2002 standen rund 25 Prozent der Wohnungen leer. Im selben Jahr wurde Gorbitz als Programmgebiet in das Förderprogramm „Stadtumbau Ost“ aufgenommen. Die finanzielle Unterstützung kam zur rechten Zeit und fand Anwendung dabei, den Wohnungsbestand zu reduzieren und auf diesen freien Flächen, Parkanlagen anzulegen. Beispiele dafür sind der „Naturpark Hetzdorfer Straße“ und der „Stadtblickpark“. Mit der „Kräutersiedlung“ hat die Eisenbahner-Wohnungsbaugenossenschaft Dresden eG (EWG) im Rahmen des Stadtumbaus zudem ein beispielgebendes Pilotprojekt zur zeitgemäßen Neugestaltung und individuellen Aufwertung von Plattenbaubeständen umgesetzt. Das Projekt wurde bisher mehrfach ausgezeichnet.

Ein Stadtteil im Wandel - 40 Jahre Grundsteinlegung  Foto: MeiDresden.deEin Stadtteil im Wandel - 40 Jahre Grundsteinlegung Foto: MeiDresden.de

Neue Wohnqualitäten – neue Herausforderungen
Die sozialen Begleiterscheinungen des drastischen Einwohnerrückgangs in Gorbitz und eine sich verfestigende negative öffentliche Wahrnehmung des Stadtteils verdeutlichten, dass hier etwas getan werden musste. Mit seinen Problemlagen war Gorbitz prädestiniert für die Aufnahme in das Städtebauförderprogramm „Soziale Stadt“. Seit 2005 werden damit Maßnahmen gefördert, die diesen Stadtteil wieder aufwerten und wirtschaftlich sowie sozial stabilisieren. Die „Sanierung Laborschule“, Espenstraße 3/5, ist ein Beispiel zur Stärkung der sozialen Infrastruktur. Der Einsatz des Quartiersmanagements, Altgorbitzer Ring 1, und des Beauftragten für Soziokultur, dresden.karree, befördern den Zusammenhalt im Quartier.

Höhenpromenade – einzigartig in Dresden
Ein Schwerpunkt im Rahmen des „Soziale Stadt“-Programms bildete die gesamte Aufwertung der „Höhenpromenade“. Durch den Einsatz von Städtebaufördermitteln sowie umfassende Investitionen der EWG präsentiert sich die zentrale Achse des Stadtteils als wiederbelebte Mitte. Sie trägt sowohl im öffentlichen Raum als auch mit Blick auf das private Wohnen den Bedürfnissen älterer Menschen im besonderen Maße Rechnung. Die 377 seniorengerechten, in attraktive Freiflächen eingebetteten Wohnungen sind einzigartig in Dresden und eine Aufwertung für den Stadtteil Gorbitz.

Ein Stadtteil im Wandel - 40 Jahre Grundsteinlegung  Foto: MeiDresden.deEin Stadtteil im Wandel - 40 Jahre Grundsteinlegung Foto: MeiDresden.de

2008 erfolgte der Startschuss für das Projekt „Höhenpromenade“ der EWG – gleichzeitig auch Baubeginn für die seniorengerechte Modernisierung von zunächst 48 Wohnungen. Die Nachfrage nach seniorengerechten Wohnungen war enorm, weshalb die EWG das Projekt fortführte. Ende 2020 wurden die letzten von nunmehr 377 Wohnungen fertig und die Arbeiten im Außengelände beendet. Sogar eine Fitness-Oase für Senioren ist entstanden. Insgesamt hat die EWG 28 Millionen Euro investiert. Möglich wurde dieses Projekt auch dank der Fördermittel aus den Programmen „Soziale Stadt“ und „Seniorengerecht umbauen.“

Die Landeshauptstadt gestaltete die Fußgängerzone zwischen Merian- und Amalie-Dietrich-Platz bereits zwischen 2012 und 2015 neu und barrierefrei. Entstanden ist ein Ensemble aus geschwungenen Wegen, Ruheplätzen und Bepflanzungen.

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Oberbürgermeister Dirk Hilbert sagt: „Ich freue mich über das Engagement der Eisenbahner-Wohnungsbaugenossenschaft (EWG) für seniorengerechtes Wohnen und das sehr gelungene Projekt ,Höhenpromenade´ in Gorbitz. Dies ermöglicht vielen langjährigen Bewohnerinnen und Bewohnern von Gorbitz im Stadtteil wohnhaft zu bleiben. Die Landeshauptstadt Dresden hat das Vorhaben mit Städtebaumitteln in Höhe von knapp einer Million Euro unterstützt. Insgesamt hat die Stadt Dresden bislang 2,19 Millionen Euro in die Höhenpromenade im Rahmen der Städtebauförderung investiert, um den öffentlichen Raum attraktiv zu gestalten und die Wohnqualität zu steigern. So schaffen wir Hand in Hand mit den Wohnungseigentümern ein gelungenes Wohnangebot als Grundlage für ein gutes Zusammenleben im Quartier. Ich bedanke mich für die bisherige Zusammenarbeit und wünsche mir auch zukünftig die EWG als Partner der Landeshauptstadt Dresden, um die Entwicklungen im Stadtteil Gorbitz gemeinsam positiv zu gestalten.“

Weitere Informationen: www.dresden.de/stadterneuerung

Quelle: Landeshauptstadt Dresden