Die aktuelle Haushaltslage der Landeshauptstadt Dresden spitzt sich weiter zu: Für das Jahr 2026 sind weitreichende Kürzungen im Bereich der Kulturförderung angekündigt – sowohl bei den kommunalen Kultureinrichtungen als auch in der freien Kulturszene. Zahlreiche etablierte Kulturorte, Vereine und Initiativen sehen dadurch ihre Existenz bedroht. Vor diesem Hintergrund startet das Netzwerk Kultur Dresden eine stadtweite Petition, um auf die dramatischen Folgen hinzuweisen und den Stadtrat zum Umdenken zu bewegen.

Netzwerk Kultur Dresden warnt vor massivem Kulturabbau – Petition gegen die angekündigten Kürzungen gestartet. Foto: MeiDresden.deNetzwerk Kultur Dresden warnt vor massivem Kulturabbau – Petition gegen die angekündigten Kürzungen gestartet. Foto: MeiDresden.de

„DRESDEN STREICHT WOVON ES LEBT - Netzwerk Kultur Dresden startet Petition gegen massive Kürzungen – Dresdnerinnen und Dresdner zum Mitzeichnen eingeladen! Dresden lebt von seiner Kultur – nicht nur von den großen Häusern, sondern ebenso von den vielen freien Initiativen, Vereinen und Projekten, die das kulturelle Leben der Stadt seit Jahrzehnten prägen. Sie schaffen Orte der Begegnung, ermöglichen kulturelle Teilhabe für alle Generationen und Herkunftsgruppen und tragen wesentlich zur Attraktivität und demokratischen Lebendigkeit der Stadt bei. Die Unterzeichnenden fordern den Stadtrat der Landeshauptstadt Dresden auf, die geplanten existentiellen Kürzungen der Freien Kulturszene sowie die drastischen Kürzungen der Kommunalen Kultureinrichtungen für das Jahr 2026 zurückzunehmen und den Fortbestand einer vielfältigen, unabhängigen und bürgerschaftlich getragenen Kulturlandschaft nachhaltig zu sichern.

Die freie Kultur leistet Herausragendes: Sie sichert professionelle Kulturangebote und mobilisiert zugleich ein hohes Maß an ehrenamtlichem Engagement, sie arbeitet experimentell, verbindet Kunst mit Bildung, fördert Nachwuchs, reagiert flexibel auf gesellschaftliche Veränderungen und stärkt den sozialen Zusammenhalt in den Stadtteilen. Jede Kürzung trifft daher nicht nur einzelne Projekte und Vereine, sondern das Fundament kultureller Vielfalt insgesamt. Käme es zu der angekündigten 25%-Kürzung, würden einige Einrichtungen aus den Bereichen Film, Darstellende und Bildende Kunst, Musik, Literatur, kulturelle Bildung sowie Stadtteil- und Soziokultur ihre Förderung vollständig verlieren, viele andere, ohnehin chronisch unterfinanzierte Institutionen könnten ihre Infrastruktur und ihre Angebote nicht mehr aufrechterhalten.

Netzwerk Kultur Dresden warnt vor massivem Kulturabbau – Petition gegen die angekündigten Kürzungen gestartet. Foto: MeiDresden.deNetzwerk Kultur Dresden warnt vor massivem Kulturabbau – Petition gegen die angekündigten Kürzungen gestartet. Foto: MeiDresden.de

Wer Kultur in diesem Ausmaß streicht, trifft das Herz der Stadt – und spart dabei wenig. Betroffen wären nicht nur die Kulturschaffenden, sondern alle Bürgerinnen und Bürger dieser Stadt. Die Kürzungen vernichten Ressourcen, nehmen Kindern kreative Bildungsräume, rauben Nachbarschaften Orte der Begegnung und entziehen Künstlerinnen und Künstlern die Grundlage, mit ihrer Arbeit das gesellschaftliche Miteinander zu stärken.Gerade in Krisenzeiten braucht Dresden Investitionen in Gemeinschaft und Kreativität, nicht deren Einschränkung. Eine zukunftsfähige Stadt erkennt Kultur als öffentliche Daseinsvorsorge an – als Katalysator des Miteinanders, der Reflexion und der Gestaltung unserer gemeinsamen Zukunft. Gleiches gilt für das bürgerschaftliche Engagement freier Träger in den Bereichen Soziales, Sport und Jugend.

Wir fordern daher:
1. Den Verzicht auf geplante Kürzungen des Kulturbudgets 2026
2. Die Sicherstellung langfristiger, verlässlicher Förderstrukturen für freie Träger
3. Einen breiten Dialog mit Vertretungen der freien Szene zur Entwicklung eines solidarischen und nachhaltigen Kulturhaushalts
4. Die Berücksichtigung der Leistungen von freien Trägern auch in den Feldern Soziales, Sport und Jugend und die Rücknahme der dort geplanten Einschnitte

Kultur ist keine freiwillige Leistung – sie ist eine gemeinsame Aufgabe. Ein Schlüsselfaktor des gesellschaftlichen Zusammenlebens – heute und in Zukunft.

Zur Petition: https://apps.dresden.de/ords/f?p=1610:3:::NO::P3_P_ID:24766

Quelle: netzwerk-kultur-dresden