Da wo es regelmäßig eng wird, sollen in Ostsachsen zukünftig mehr Desiro-Triebwagen eingesetzt werden. Einem entsprechenden Beschluss stimmten am Dienstag, 26. November 2024, die Mitglieder der Verbandsversammlung des Zweckverbandes Verkehrsverbund Oberlausitz-Niederschlesien (ZVON) in Bautzen zu. Züge im Ostsachsennetz II (mit den Linien Görlitz – Bischofswerda – Dresden RE1 | RB60, Zittau – Bischofswerda – Dresden RE2 | RB61, Liberec – Seifhennersdorf L7) sollen zusätzliche Triebwagen bekommen, so dass Fahrgästen und Pendlern mehr Sitzplätze zur Verfügung stehen als bisher. Züge im Spree-Neiße-Netz II (mit den Linien Zittau – Görlitz – Cottbus RB65, Görlitz – Hoyerswerda RB64) sollen gemäß Beschluss ebenfalls zugunsten einer gleichmäßigeren Auslastung verstärkt werden. Bei-des hängt grundsätzlich davon ab, wie viele Fahrzeuge durch den ZVON und andere Aufgabenträger in Sachsen, Brandenburg und Tschechien finanziert werden können. Gemäß der Fristen auf dem an-gespannten Fahrzeugmarkt für Deutschlands Schienen könnten die Änderungen im OSN II ab Anfang 2027, im SNN II ab Ende 2026 kommen.
Der Einsatz batterieelektrischer Fahrzeuge ab Beginn der 2030er Jahre ist offen, aber im ZVON zumin-dest auf den Strecken ringsum Zittau angedacht. Auf der Strecke Görlitz – Bischofswerda – Dresden ist mittelfristig die Nutzung von Elektrozügen vorgesehen. Diese ist mangels Oberleitungen jedoch bis auf weiteres ausgeschlossen, da die Mission Elektrifizierung politisch leider unverändert stockt.
Seit Jahren verzeichnen die Bahnangebote zwischen Landeshauptstadt und Oberlausitz eine steigende Nachfrage, die sich immer wieder und insbesondere zu Stoßzeiten in vollen bzw. überfüllten Zügen niederschlägt. „Damit kann die Politik auf Dauer nicht zufrieden sein“, findet ZVON-Geschäftsführer Christoph Mehnert, „hier müssen Verantwortliche langfristig denken und dafür in den Ausbau von Ka-pazitäten investieren. Gemeinsam mit unseren langjährigen Eisenbahnpartnern Die Länderbahn GmbH DLB und ODEG arbeiten wir daran, dass eine spürbare Entlastung ausgewählter Fahrten eintritt und sich damit der Komfort für unsere Fahrgäste dauerhaft verbessert.“
Gute Nachrichten für SPNV-Nutzer zwischen der Oberlausitz und Dresden: Alle Umstiege am Bahnhof Bischofswerda sollen, durch zusätzliche Verbindungen zwischen Bischofswerda und Dresden, mittel-fristig entfallen. Bisher muss man auf der Fahrt von Görlitz nach Dresden alle zwei Stunden in die aus Zittau einfahrenden Züge umsteigen. Eric Koreng, Verkehrsplaner beim ZVON, freut sich darüber: „Das ist nicht nur für mobilitätseingeschränkte, sondern für alle Fahrgäste eine echte Verbesserung und spart Fahrtzeit. Ab Ende 2026 bzw. vollständig ab Ende 2031 kann es soweit sein, wir drücken hier so gut es geht auf die Tube.“
Des Weiteren beschloss die Verbandsversammlung gestern in Bautzen, gemeinsam mit der Marketing-Gesellschaft Oberlausitz-Niederschlesien mbH (MGO) eine Vereinbarung über das Tarifangebot „Um-lage-Tarif-Gästekarte (UTA)“ im Rahmen der Oberlausitz-Gästekarte abzuschließen.
Quelle: ZVON