Logo von MeiDresden.de

Berlin/FFM. Kaum ist der letzte Streik vorbei, wird schon mit weiteren Arbeitskampfmassnahmen gedroht.

Voller Freude wird der zweite Arbeitskampf in einem Monat mit den Worten: "Das hat gesessen" gefeiert. So sind laut GDL an jedem Streiktag mehr als 1000 Züge im Personenverkehr ausgefallen. Auch bei der Streikbeteiligung gab es laut GDL einen Sprung nach oben. Der Kampf zwischen GDL und Bahn setzt sich mit einer Drohung fort. So schrieb die GDL: „Der Arbeitgeber wäre gut beraten, die GDL nicht weiter herauszufordern und die Auswirkungen klein zu reden". Kaum ist der eine Streik vorbei, kündigt die Gewerkschaft Deutscher Lokomotivführer (GDL) schon weitere Arbeitskämpfe an. "Der Stillstand bei der Angebotsverbesserung führte bereits zwei Mal zum Stillstand der Züge in Deutschland und wird es weiterhin tun. Will der Arbeitgeber die Arbeitskämpfe nachhaltig beenden, muss er der GDL schnellstens ein verhandelbares Angebot unterbreiten".

Weitere Arbeitskämpfe zwischen GDL und Bahn möglich!  Foto: MeiDresden.deWeitere Arbeitskämpfe zwischen GDL und Bahn möglich! Foto: MeiDresden.de

Das rigide Vorgehen der DB ist umso unbegreiflicher, als die Wettbewerbsunternehmen, obwohl ebenfalls von der Corona-Pandemie betroffen, durchaus bereit und in der Lage sind, ihre Mitarbeiter entsprechend zu entlohnen. So hat die GDL in jüngster Zeit Tarifverträge mit den Unternehmensgruppen Transdev, Netinera und Go-Ahead abgeschlossen. Die vereinbarten Konditionen – 1,4 Prozent Entgelterhöhung 2021 und 600 Euro Corona-Prämie, 1,8 Prozent Entgelterhöhung 2022 bei einer Laufzeit von 28 Monaten für alle Berufe im Eisenbahnsystem – entsprechen exakt den Forderungen der GDL gegenüber der DB, stellten aber für die genannten Unternehmen im Gegensatz zum Staatskonzern kein Abschlusshindernis dar.

Weitere Arbeitskämpfe zwischen GDL und Bahn möglich!  Foto: MeiDresden.deWeitere Arbeitskämpfe zwischen GDL und Bahn möglich! Foto: MeiDresden.de

Fakt ist: Der Druck auf die DB wächst – und er wird weiter wachsen. Nicht nur die GDL-Mitglieder, auch viele Nicht-Mitglieder und Konzernbeschäftigte, Medien und Öffentlichkeit begegnen einem Arbeitgeber zunehmend mit Unverständnis, der so uneinsichtig gegen die eigenen Mitarbeiter vorgeht. Doch der Feldzug gegen die GDL und ihre Mitglieder ist nur ein Teilaspekt der Misere. „Der Konzern gibt insgesamt ein denkbar schlechtes Bild ab“, so Weselsky. „Erst verursacht die DB-Führung durch jahrelanges Missmanagement Milliardenverluste und will diese dann unter dem Vorwand eines sogenannten Solidarbeitrags auf die Beschäftigten abwälzen. Währenddessen gönnen sich die Manager ungerührt satte Boni und fahren bis zu 20.000 Euro monatlich Altersvorsorge ein.“ Zugleich wollen die Führungskräfte den Eisenbahnern die ohnehin schmalen Betriebsrenten kürzen. Weselsky: „Das schlägt dem Fass den Boden aus. Es ist ungerecht, unsozial und für uns nicht hinnehmbar.“

Noch immer fordert die GDL von der Deutschen Bahn ein verhandelbares Angebot ein.

Quelle: GDL