Logo von MeiDresden.de

ADFC Dresden freut sich über Fertigstellung des Mittelabschnitts – Detailverbesserungen nötig.

In diesen Tagen stellt die Stadt den Mittelabschnitt der neuen Radroute DD-Ost fertig. Von der Altenberger Straße in Tolkewitz bis zum Comeniusplatz in Johannstadt-Süd können Radfahrende nun auf einer Kette von Fahrradstraßen sicher, bequem und mit besonders wenig Stops Richtung Zentrum fahren. Tempo 30 und Vorfahrt an vielen Kreuzungen, außer an querenden Hauptstraßen, machen es möglich. Auch wenn aktuell die Bergmannstraße eine neue Fahrbahn bekommt und damit die Route an dieser Stelle ein kurzes Stück über den Fußweg geleitet wird, ist der erste Bauabschnitt der Radroute nun fertiggestellt. Der ADFC Dresden freut sich über die geschaffene neue Radverbindung und begrüßt es ausdrücklich, dass Dresden zur Förderung des Radverkehrs nun Straßenabschnitte in Fahrradstraßen verwandelt. In die Gestaltung der Route war der ADFC Dresden allerdings nicht eingebunden, was der Fahrradclub sehr bedauert.

Radroute DD Ost 1 Lauensteiner Str ©ADFC DD/ FrenzelRadroute DD Ost 1 Lauensteiner Str ©ADFC DD/ Frenzel

„Die Radroute DD-Ost ist eine gute Sache. Da die Maßnahmen bequemes, sicheres und besonders wartezeitarmes Fahren ermöglichen, wird die neue Radroute sicher noch mehr Dresdner*innen motivieren, aufs Rad zu steigen“, erklärt Edwin Seifert, Geschäftsführer des ADFC Dresden. „Gut sind die großflächig rot markierte Vorfahrt an den Kreuzungen und auch die markierten Sperrflächen entlang der Parkreihen um Dooring-Unfälle zu vermeiden. Die durchweg geltende Höchstgeschwindigkeit von Tempo 30 sorgt zusätzlich für mehr Sicherheit. Nun müssen die Autofahrer*innen im Dresdner Osten nur noch lernen, auf der Route den Radverkehr als den bevorrechtigten Verkehr zu respektieren und langsam zu fahren.“

Viele Mitglieder des ADFC Dresden haben in den vergangenen Wochen die Radroute DD-Ost schon ausprobiert und ihr Urteil ist insgesamt positiv. Auch das erlaubte Nebeneinanderfahren wird gern praktiziert, wobei man auf allen anderen Straßen auch mit dem Rad nebeneinander fahren darf, wenn man den restlichen Verkehr nicht behindert. Eine Regel die kaum bekannt ist. Auf den Fahrradstraßen der Radroute darf man das, auch wenn man dabei Autos ausbremst. „Die Radroute kommt gut an“, berichtet Seifert. „Allerdings, und diese Rückmeldung erreicht uns auch häufig, wird die Strecke vermehrt von Autos als Schleichweg missbraucht, weil man so schön fortlaufend Vorfahrt hat. Diesen Schleichweg-Effekt muss die Stadt im Blick haben und falls nötig Gegenmaßnahmen ergreifen. Baubürgermeister Kühn hat schon versprochen, dass die Verkehrsämter das beobachten.“

Radroute DD Ost 3 Glashuetter Str © ADFC DD/ IlchmannRadroute DD Ost 3 Glashuetter Str © ADFC DD/ Ilchmann

Bei aller Freude über den 1. Bauabschnitt dieser Radroute, gibt es aus Sicht des ADFC Dresden aber auch an einige Stellen Verbesserungsbedarf. Neben dem Schleichweg-Effekt - hier könnte etwa auf der Laubestraße eine bauliche Barriere gegen die Durchfahrt des KfZ-Verkehrs nötig werden - ist vor allem die Gestaltung der Route rund um den Stresemannplatz nicht optimal. Hier hat die Radstrecke keine Vorfahrt, es herrscht an allen Kreuzungen rechts vor links. „Auch die Ausrichtung der Diagonalsperren auf der Lauensteiner Straße erschließt sich uns nicht“, so der Geschäftsführer des ADFC Dresden. „Es wäre besser und intuitiver gewesen, die Radroute durch die Poller hindurch zu führen, um den Autoverkehr so herauszufiltern.Auch die Radweglösung an der Bergmannstraße mit Rotmarkierungen für nicht benutzungspflichtige alte Radwege, wo man auch auf der Fahrbahn radfahren darf, ist nicht für alle Verkehrsteilnehmer intuitiv verständlich. Wir befürchten, dass es hier sowohl zu Anfeindungen von korrekt auf der Fahrbahn fahrenden Radfahrer*innen, als auch zu Konflikten beim Abbiegen kommen wird. Leider waren wir in die Planungen nicht eingebunden. Eine ausführliche Auswertung und Stellungnahme bereiten wir gerade vor.“

Radroute DD Ost 2 Stresemannplatz © ADFC DD/ FrenzelRadroute DD Ost 2 Stresemannplatz © ADFC DD/ Frenzel

Insgesamt freut sich der ADFC Dresden aber über die neue Route und hofft dass die beiden weiteren Bauabschnitte zügig auf die Straße kommen. „In jedem Fall bringen mehr Fahrradstraßen den Fahrradverkehr in Dresden weiter voran. Es gibt viele weitere Stellen in der Stadt, wo wir sie uns vorstellen können“, bekräftigt Edwin Seifert abschließend.

Allgemeiner Deutscher Fahrrad-Club Dresden e.V.