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Am Dienstag wurde das 28. Dresdner Stollenmädchen vorgestellt. Salome Selnack ist startklar für das Amt im Zeichen des goldenen Stollensiegels



Der Countdown läuft, die Dresdner Stollensaison steht vor der Tür: In den Backstuben der Dresdner Stollenbäckerinnen und Stollenbäcker laufen die Öfen schon heiß. Auch das 28. Dresdner Stollenmädchen ist startklar für das Amt im Zeichen des goldenen Stollensiegels. In diesem Jahr fiel die Wahl auf Salome Selnack. Die 17-Jährige absolviert derzeit ihre Ausbildung zur Konditorin in der Dresdner Bäckerei und Konditorei Donath. Dem Bäckerhandwerk ist sie von klein auf eng verbunden. Am Dienstag war es endlich soweit: Das neue Dresdner Stollenmädchen stellte sich erstmals den neugierigen Blicken der Öffentlichkeit. Ab sofort ist Salome Selnack die offizielle Markenbotschafterin der Dresdner Stollenbäckerzunft und wird nun ein Jahr lang im Auftrag des goldenen Siegels unterwegs sein. Für ihre Amtszeit hat sie sich ein Ziel gesetzt: „Der Dresdner Christstollen ist nicht nur irgendein Gebäck. Er ist der Weihnachtsbotschafter schlechthin und steht für jahrhundertelange Tradition, hochwertige Zutaten und raffiniertes Handwerk. Ich möchte die Menschen auf den Geschmack bringen und zeigen, wie besonders unser Dresdner Christstollen ist.“

Foto: ©Schutzverband Dresdner Stollen / Michael SchmidtFoto: ©Schutzverband Dresdner Stollen / Michael Schmidt

In die kommenden Monate startete Salome nicht nur mit großen Vorhaben, sondern auch mit 3,4 PS unter der Haube: Mit ihrer Schwalbe knatterte sie in den Lichthof des Dresdner Verkehrsmuseums, wo zahlreiche Stollenbäckerinnen und Stollenbäcker sie gebührend empfingen. Die Schwalbe musste zum ersten großen Termin unbedingt mit. Denn wenn das Stollenmädchen gerade nicht in der Backstube seines Ausbildungs-betriebes steht, schraubt Salome in der Werkstatt gern an ihrem Moped: einer kultigen alabasterweißen Simson-Schwalbe.

„Ich bin dem Handwerk verschrieben, sowohl in der Backstube als auch in der Schrauber-Werkstatt. Ob es um neue Rezepte und Backkreationen geht oder um die Reparatur meiner Schwalbe: Präzises Handwerk ist erforderlich, um ans Ziel zu kommen", weiß die angehende Konditorin, die ihr zweites Lehrjahr in der Bäckerei und Konditorei Donath in Dresden absolviert. Der familiengeführte Betrieb im Stadtteil Klotzsche ist einer der rund 100 Mitgliedsbetriebe des Dresdner Stollenschutzverbandes. Chefin Ute Donath-Kirsten ist mächtig stolz auf ihren Schützling: „Es macht mir jeden Tag viel Spaß mit Salome zusammenzuarbeiten. Sie ist ein Teamplayer, ist aufgeschlossen und mag es, neue Dinge zu entdecken. Da sie aus einer Bäckerfamilie kommt, weiß sie, wo es in der Backstube und Konditorei langgeht.“

Wie wertvoll, aber auch herausfordernd das Bäcker- und Konditorhandwerk ist, lernte Salome Selnack von klein auf. Aufgewachsen ist sie in der familiengeführten Bäckerei ihrer Eltern in Kamenz. Die große weite Welt im Blick, brachte sie ihre Ausbildung nach Dresden, wo sie nun als Botschafterin die sächsische Traditionsmarke Dresdner Christstollen repräsentieren darf. Mit Traditionen kennt Salome sich aus – nicht nur mit den gebackenen. Zuhause in Kamenz steht die aktive und sehr lebendige Pflege des sorbischen Brauchtums im Mittelpunkt des Familienlebens.

„Sowohl das Handwerk, als auch unsere sorbischen Sitten und Gebräuche haben mich tief geprägt", so Selnack. „Pjekarske a konditarske remjelswo leži mi wosebje na wutrobi. Tohodla wjeselu so jara a je mi wulka česć, zo směm jako jako lětuša wosuškowa holca skutkować.“ — das heißt auf Deutsch: „Das Bäcker- und Konditorhandwerk liegt mir sehr am Herzen. Ich freue mich deshalb sehr, und es ist mir eine große Ehre, das neue Dresdner Stollenmädchen zu sein.“

Auch der Schutzverband Dresdner Stollen e. V. ist gespannt auf die Amtszeit der neuen Repräsentantin. „Gerade in diesen Zeiten, die für uns alle herausfordernd sind, sind wir heute sehr froh und glücklich eine gute, positive Botschaft zu senden. Salome steht hier stellvertretend für die nächste Generation unserer Branche. Sie ist eine junge Frau aus unseren Reihen, die sich für unser Handwerk begeistert und stark macht", sagt Vorstandsvorsitzender Andreas Wippler. „Wir wünschen Salome eine abwechslungsreiche und spannende Amtszeit.“

Foto: ©Schutzverband Dresdner Stollen / Michael SchmidtFoto: ©Schutzverband Dresdner Stollen / Michael Schmidt
Der Verband wählt bereits seit 1995 jedes Jahr eine Vertreterin seiner Marke. Die Kriterien sind streng: Die jungen Frauen müssen in einer Backstube im Verbandsgebiet eine Ausbildung zur Bäckerin, Konditorin oder Bäckereifachverkäuferin absolvieren, gute Noten im Beruflichen Schulzentrum für Agrarwirtschaft und Ernährung vorweisen können, ein brillantes Fachwissen mitbringen und natürlich jede Menge Leidenschaft für Dresdens Weihnachtsgebäck Nummer eins im Herzen tragen. „Salome vereint all diese Anforderungen perfekt. Uns macht es stolz, dass eine so engagierte junge Frau für unsere Marke steht", erzählt Andreas Wippler. Worauf sich diese am meisten freut? „Auf die hoffentlich zahlreichen Termine mit der großen Gemeinschaft der Dresdner Stollenbäcker“, so Salome Selnack.

Das Verkehrsmuseum Dresden und der Dresdner Christstollen. Warum die Stollenmädchen-Präsentation in diesem Jahr ausgerechnet im Dresdner Verkehrsmuseum steigt? Die Leidenschaft für ihre Schwalbe brachte Salome direkt zur Sonderausstellung „Generation Simson". Auf Deutschlands Straßen sind mehr als 100 000 Simson-Mopeds unterwegs, eine davon gehört dem neuen Stollenmädchen. „Dass wir mit dieser Ausstellung einen Nerv getroffen haben, freut uns außerordentlich", sagt Direktor und Geschäftsführer des Museums Dr. Michael Vogt. „Es ist uns eine große Ehre, dem Dresdner Stollenschutzverband eine so passende Kulisse bieten zu können." Die Ausstellung im Dresdner Verkehrsmuseum widmet sich der ereignisreichen Geschichte des Mopedherstellers Simson. Die Schau ist noch bis zum 6. November 2022 zu sehen. 

Quelle: Schutzverband Dresdner Stollen